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Ed Sheeran-Konzert scheitert nun auch in Düsseldorf

26.06.2018

Die Querelen um die geplante Durchführung des Ed Sheeran-Konzerts am 22. Juli in der Landeshauptstadt haben nun ein Ende gefunden: Die Grünen entschieden sich am vergangenen Montagabend bei der kommenden Sitzung des Ausschusses für Stadtplanung gegen das Konzert zu stimmen. Damit spricht sich nun die Mehrheit gegen das Megaevent aus.

Oberbürgermeister Geisel wollte die Grünen bei ihrer Fraktionssitzung noch von dem Konzert überzeugen. Sein Angebot wurde von der Partei abgelehnt. Schon im Vorfeld hatten sich die CDU gegen das Konzert positioniert, SPD und FDP sind für eine Durchführung. Die Mehrheit bei der nahenden Abstimmung zu bekommen, rückt nun mit der Entscheidung der Grünen in weite Ferne.

Aber was genau ist eigentlich das Problem am Ed Sheeran-Konzert in Düsseldorf?

Ursprünglich sollte das Konzert des britischen Songwriters auf der Fläche des Flughafens in Essen/Mühlheim stattfinden. 80.000 Tickets wurden für das Open Air Event verkauft. Dort brütet allerdings die Feldlerche – ein seltener Vogel – und auch mögliche Weltkriegsbomben machten der Stadt Essen die Durchführung schwer. Das Konzert wurde kurzerhand nach Düsseldorf verlegt.

Aktuell besitzt Düsseldorf allerdings keine Open-Air-Konzert-Fläche. Die ist bei der Anzahl der verkauften Karten aber notwendig, denn die Arena fasst nur 45.000 Besucher*Innen. Für das Konzert müsste also eine neue Fläche geschaffen werden, die des Messe-Parkplatzes 1 wurde dafür ins Auge gefasst. Auf diesen passen rund 100.000 Menschen, allerdings müssen vorher dafür 100 der 3000 Parkplatzbäume gefällt werden. Dafür haben sämtliche Initiativen wie die Ela-Initiative "Blickwinkel" oder auch der Hotel- und Gaststätten-Verband wie auch die Messe und der Veranstalter selber angeboten, umfassend neue Bäume zu pflanzen. Das wären ökologische Maßnahmen, die weit über die Regulierung des dann verursachten Schadens aufgrund der gefällten Bäume hinausgehen. Doch der Partei, die sich dem Umwelt- und Naturschutz verschrieben hat, ist dies nicht genug: Alternativen zur Umsetzung des Konzertes ohne das Fällen der Bäume wurden nicht hinreichend geprüft. Mehr noch: Die Zusage für das Konzert wäre aus aktueller Sicht bisher nur eine Ausnahmegenehmigung – eine langfristige Nutzung des Raumes ist bisher noch nicht vorgesehen. 

 "Politik darf sich ihre Entscheidungen nicht diktieren lassen" (Czerwinski)

Problematisch auch: Das Verfahren sowie die Kommunikation. Ein Open-Air-Gelände war schon lange angedacht, eine solche erste Verwirklichung in Hau-Ruck-Manier des Oberbürgermeisters wird jedoch von manchen Parteien nicht gern gesehen. Geisel hat schon die Zusage für den Veranstalter ausgesprochen, bevor der Ratsentscheid gefallen ist. Die Grünen sprechen von "ungedeckten Zusagen" in einem "desaströsen Verfahren", welche letzten Endes für den möglichen Imageschaden verantwortlich seien. Der finale Beschluss des Rates steht kommenden Mittwoch noch aus. 

Die Konsequenzen der Entscheidung

Was genau dies für die 85.000 Konzertbesucher bedeutet, ist aktuell noch nicht abzusehen. Da es allerdings schwer wird, einen Platz mit ähnlichen Gegebenheiten zu finden, ist eine Absage des Konzertes wahrscheinlich. Das Geld für die Konzertkarten bekämen die Käufer*Innen dann wieder. Für den Veranstalter selbst ist dies ein großer Verlust im Millionenbereich. Auch eine Klage auf Schadensersatz wäre denkbar, denn Geisel hat das Gelände schon vor dem Ratsbeschluss zugesagt.

 Die Stimme der Jugend ist unentschlossen

Der Jugendrat, der vergangenen Donnerstag zu dem Thema tagte, konnte sich nicht auf eine gemeinsame Stellungnahme einigen. Das Für und Wider des Großevents wurde rege diskutiert, ein finales Ergebnis festzuhalten, war aufgrund der schwierigen Entscheidungslage jedoch nicht möglich.  

von youpod

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