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Mit Konfetti und Kuchen: PULS feiert 9. Geburtstag!

26.11.2019

Im Eingangsbereich des PULS drängen sich so viele Menschen, dass man kaum die Bühne sieht, auf die schon das Scheinwerferlicht gerichtet ist. Überall stehen Schalen mit Snacks. Man hört lautes Lachen, laute Musik und Stimmengewirr. Seit der Eröffnung 2010 ist die PULS-Community ein gutes Stück größer geworden.

Nun gibt es das schwul-lesbische Jugendzentrum schon seit neun Jahren. Deshalb wurde am Freitag ausgiebig gefeiert.

PULS - der Ort zum Wohlfühlen

Die Einrichtung in der Corneliustraße 18 ist ein Treffpunkt für Jugendliche aus der LGBTQ*plus-Community, in dem sie sich mit anderen unterhalten, kickern, lachen und chillen können. Betreut von Pädagog*innen werden auch Beratungen angeboten. Dort können die Jugendlichen über alles reden und Probleme besprechen.

Zu den Gästen am Freitag gehörten Leute, die zum ersten Mal das PULS besuchten, aber auch viele Mitglieder der Community, die dort schon länger aktiv sind.

Katharina (21) und Ronja (21) zum Beispiel. Sie haben vor drei und vier Jahren vom PULS durchs Internet erfahren. Wenn sie herkommen, genießen sie am liebsten die Zeit mit ihren Freunden. "Wir engagieren uns hier auch politisch, zum Beispiel beim Christopher Street Day", sagt Ronja.

Und auch Katharina ist froh, Teil der PULS-Community geworden zu sein: "Ich habe hier meinen ganzen Freundeskreis kennengelernt."

Über das Highlight des vergangenen Jahres sind sich die beiden einig: Das alljährliche Sommercamp in Paderborn, bei dem die Jugendlichen auf einen Campingplatz fahren und dort viel unternehmen, am Lagerfeuer sitzen, Lieder singen und Spaß haben. 2017 wurde sogar eine Reise ins finnische Turku gemacht, um dort die ansässige LGBTQ*plus-Community zu besuchen.

Kultur, Kochen, Politik - viel los im PULS

Und auch im PULS selbst ist viel los. Beim Kulturabend alle zwei Wochen reden die Jugendlichen über politische und gesellschaftliche Themen. Außerdem kochen sie gemeinsam oder schreiben und basteln Plakate für den CSD oder Fridays for Future.

Es werden jede Woche verschiedene Treffs angeboten, zum Beispiel der Mädels*Treff am Montag, der Jungs*Treff am Dienstag und der Trans*Treff alle zwei Wochen am Freitag. Filme werden geguckt, Gruppenspiele gespielt und über die Themen Liebe, Beziehung, Sexualität und schwul oder lesbisch sein geredet. Im offenen Treff am Donnerstag werden zum Beispiel Jugendliche beraten, die aufgrund ihrer Sexualität ihr Heimatland verlassen mussten oder verfolgt wurden. Auch die Probleme in der Schule oder der Familie können hier ausgesprochen werden. Eine Handicap-Gruppe für Menschen mit Behinderungen wird hier ebenfalls angeboten. Offen, im Erdgeschoss und barrierefrei eingerichtet, ist das PULS für jede*n zugänglich.

Auch bei der Geburtstagsfeier konnte jede*r mitfeiern. Jugendliche aus der Community zeigten ihr Talent in Gesang, Tanz und Gitarrenspiel und das Publikum reagierte begeistert. Das Lagerfeuerlied, das fast jeder "Pulsi kennt, animierte den ganzen Raum zum mitsingen und mitfühlen. Aber auch wichtige Themen wurden angesprochen, zum Beispiel die angespannte Lage im Iran. Moderiert hat den Abend größtenteils Michelle (20), Ehrenamtlerin im PULS. Sie ist schon seit dreieinhalb Jahren beim PULS und hat hier ebenfalls ihre besten Freunde getroffen. Ein- bis zweimal die Woche kommt sie in die Einrichtung an der Corneliusstraße zum Chillen.

Jugendliche finden Offenheit und Toleranz

Auch Vivien (17), Max (17) und Mahmut (18) sind schon mehrmals im PULS gewesen. Die Offenheit und Toleranz hier finden sie am wichtigsten. "Man wird hier einfach so akzeptiert, wie man ist", findet Max.

Kavun (18) ist das achte Mal im PULS. Schon vorher war er in seiner Heimatstadt Paderborn im LGBTQ*plus-Zentrum "Ohana" aktiv. Vor Kurzem ist er nach Düsseldorf gezogen und freut sich darüber, dass es auch hier ein LGBTQ*plus-Jugendzentrum gibt. Im PULS hängt er am liebsten bei den Jungs*Treffs ab und unterhält sich mit anderen.

Einige "Pulsis", so nennen sich die Mitglieder des PULS-Zentrums, möchten keine Fragen beantworten und auch keine Fotos machen. Der Grund dafür ist, dass sie sich noch nicht geoutet haben und nicht möchten, dass ihr Name oder ihr Gesicht veröffentlicht wird. Auch das ist im PULS ein großes Thema.

Hier wird Jugendlichen geholfen, sich zu outen und Unterstützung beim Gespräch mit Eltern, Verwandten und Lehrer*innen angeboten.

Bei der Party am Freitag aber lag der Fokus im PULS auf dem Feiern. Es wurde ausgelassen getanzt, gelacht und gegessen. Ein Highlight des Abends war das riesige Buffet, das in einem Extra-Raum auf Tischen aufgebaut war: Die Speisen waren alle von "Pulsis" selbst mitgebracht und boten den Gästen eine reichliche Auswahl an Kuchen, Muffins, Dips und Salaten. Besonders der in Regenbogenfarben dekorierte Geburtstagskuchen mit der großen 9 kam sehr gut an. Das Engagement und die Bereitschaft der Community für ihr PULS-Zentrum zeigt, wie wichtig den Jugendlichen ein Wohlfühlort ist, an dem sie so akzeptiert und toleriert werden, wie sie sind und sie offen über alles sprechen können, was sie bewegt.

von Charlotte

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