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Wie komme ich an eine Ausbildung? Tipps für die Bewerbung

12.08.2020

Guten Tag, Frau Wagner.

Momentan neigt sich der Sommer ja dem Ende zu und viele Bewerbungsfristen für Ausbildungsplätze 2020 sind schon abgelaufen.

Gibt es trotzdem eine Chance, dieses Jahr noch eine Ausbildung zu beginnen?

W:  Aufgrund der Corona-Situation fehlen dieses Jahr Ausbildungsplätze. Das ist nicht neu, diesen Trend gibt es schon seit ein paar Jahren. Corona verstärkt diese Situation jetzt aber auch noch. Wir von der DGB-Jugend haben festgestellt, dass sich viele junge Leute unsicher sind, wie das jetzt mit der Ausbildung funktioniert.

Da sind Fragen wie: Wann stehen die Prüfungen an, wie klappt das alles, kriege ich überhaupt noch eine Ausbildung? Fange ich vielleicht eine Ausbildung an und werde danach nicht übernommen?

Das auch ein wichtiger Faktor.

Wir raten, sich selbst bei den Firmen zu erkunden. Man sollte am besten zum Hörer greifen und persönlich mit den Betrieben Kontakt aufnehmen, Fragen stellen und Interesse bekunden. „Ich möchte gerne eine Ausbildung beginnen, wie sieht es bei euch aus?“

Es gibt auf jeden Fall immer noch Möglichkeiten, einen Ausbildungsplatz zu finden, in Düsseldorf gibt es noch einige freie Lehrstellen. Viele Unternehmen suchen auch nach den eigentlichen Fristen noch händeringend nach Azubis.  

Ich: Wenn die Bewerbungsfristen abgelaufen sind und man nach den ersten Anrufen nichts mehr findet, haben sie da einen Tipp was man machen kann? Gibt es Last Minute Ausbildungsplätze?

W: Ja, die gibt es. Das kann man sich zum Beispiel auf meinestadt.de anschauen, dort finden Jugendliche auch Ausbildungsplätze speziell in Düsseldorf. Da sollte man sich erkunden, ob die Plätze schon vergeben sind, auch wenn die Frist vorbei ist.

Die IHK bietet eine gute Lehrstellenbörse an, wo man schauen kann, welche freien Lehrstellen es noch gibt.

Ich: Und wie findet man überhaupt heraus, welcher Ausbildungsberuf zu einem passt? Sind die Berufstest, die man im Internet findet seriös?

Eine kleine Anekdote: Ich habe früher in der Schule ganz oft solche Tests gemacht, weil ich nicht wusste, wie es nach der Schule weitergeht. Aber da kamen immer nur Berufe raus, die ganz weit davon entfernt sind, von dem was ich heute mache.

Zur ersten Orientierung ist das sicherlich ganz hilfreich, um zu schauen in welche Richtung man überhaupt gehen möchte. Aber das Beste ist, in einen Job hinein zu schnuppern. Das macht man am besten über Praktika. Da kann man erst mal schauen, ob einem der Job gefällt.

Nebenbei kann man dann natürlich auch schon Kontakte in der jeweiligen Branche knüpfen. Vielleicht ist da ein Chef der denkt: Der/Die hat schon ein Praktikum bei uns gemacht und hat sich gut geschlagen, für die Person haben wir auch einen Ausbildungsplatz.

Tatsächlich kann man nur durch diese Praxiserfahrungen herausfinden, ob der Beruf zu einem passt oder nicht.

Wenn dir während der Ausbildung auffällt, dass das doch nichts für dich ist, dann kann man den Ausbildungsplatz aber immer noch wechseln. Der DGB rät dazu dringend, das Ausbildungsverhältnis erst dann abzubrechen, wenn man eine sichere Alternative zur Hand hat, wie eine Zusage von einem anderen Betrieb.

Gut zu wissen. Zum Thema: Wie komme ich eigentlich an eine Ausbildung? Was ist das wichtigste, was in eine Bewerbung rein muss? Worauf muss ich am meisten achten, wenn ich eine gute Bewerbung schreiben möchte.

W: Das ist unterschiedlich, je nachdem wofür man sich bewirbt. Der erste Eindruck zählt, und das ist in den meisten Fällen eben die Bewerbung. Da gibt es das Anschreiben. Da ist es super wichtig, dass dort nicht schon die ersten Rechtschreibfehler ins Auge fallen. Das persönliche Interesse am Betrieb muss deutlich werden. Wichtig ist auch, dass man nicht einfach per Copy und Paste die Daten in eine Vorlage aus dem Internet schneidet. Diese Vorlagen kennen die meisten Ausbildungsbetriebe schon. Das kommt nicht so gut an, die Bewerbung sollte individuell und persönlich geschrieben sein. Deine Stärken und warum man denn die Ausbildung dort beginnen möchte, sind auch wichtige Inhalte. Auch der Lebenslauf ist wichtig, der Werdegang, Interessen, Praxiserfahrungen?  Dazu zählen auch Nebenjobs. Der Ausbildungsbetreib soll ja ein gutes Bild bekommen.

Der nächste Schritt ist das Bewerbungsgespräch. Da ist das authentische Auftreten wichtig, dass man nicht in Jogginghose daherkommt, sondern saubere Kleidung anhat und einen festen Händedruck gibt. Du musst gut und authentisch rüberbringen, warum gerade du diese Ausbildung haben möchtest.

Gibt es Fettnäpfchen, die man beim Bewerbungsgespräch oder auch beim ersten Arbeitstag vermeiden sollte?

Viele Leute haben ja die Angst, etwas falsch zu machen. Man muss aber verinnerlichen, man macht diese Ausbildung, um zu lernen. Man sollte bei sich selber eine Fehlerfreundlichkeit haben. Da ist es gut, bei Fragen den Mut zu haben, diese auch zu stellen. Wer ist mein Ausbilder, wer ist meine Ausbilderin, an wen kann ich mich wenden? Immer fragen, wenn man was nicht versteht, oder aufschreiben.

Natürlich muss auch die richtige Kleidung sitzen. Beim Vorstellungsgespräch sehen die Leute dann ganz deutlich, aha, der/diejenige hat sich mit dem Unternehmen auseinandergesetzt oder eben nicht.

Beim ersten Tag ist die angemessene Kommunikation wichtig, zu wissen wie man sich ausdrückt und wie man mit einander umgeht, ob Hi oder Guten Tag.

Kennt man schon ein paar Namen, kommt das auch immer gut an. Wenn die Tür aufgeht und man sagt „Hallo Frau Schmitz“ dann wissen die, ach, da weiß jemand direkt wer ich bin, er hat sich also informiert. Dann sammelt man schon direkt Pluspunkte.

Pünktlichkeit ist auch sehr wichtig. Wir haben mit ein paar Unternehmen geredet und das ist etwas, wo sehr viel Acht drauf gelegt wird. Man sollte beim ersten Arbeitstag auf jeden Fall pünktlich sein. Man muss nicht der oder die Erste sein, aber man sollte sich vorher schon auf den Anfahrtstweg vorbereiten.

Kann man auch eine internationale Ausbildung machen?

Die gesetzliche Grundlage für Auslandsaufenthalte während der Ausbildung regelt das Berufsbildungsgesetz (BBiG). Generell müssen Azubis einen geplanten Auslandsaufenthalt immer mit ihrem Ausbildungsbetrieb absprechen. Der Aufenthalt muss in die Ausbildung integriert sein, d.h. dem Ausbildungsziel dienen.

Azubis wird empfohlen, ihren Auslandsaufenthalt nach der ersten Phase ihrer Ausbildung (nach der Zwischenprüfung) umzusetzen. So bringen sie bereits Fachkenntnisse mit und haben noch genügend Zeit, um auf die Abschlussprüfung zu lernen.



von Charlotte

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