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"Gemeinsam kann man mehr bewegen" Das sagt ihr zum Zusammenhalt in der queeren Community

12.06.2023

Die Wiese am Apollo-Theater ist in Regenbögen getränkt. Ob Regenbogen-Tops, -Socken oder Flaggen – Viele Menschen sind an diesem Wochenende nach Düsseldorf gereist, um ihre Queerness zu feiern. Auf den ersten Blick sieht es wie eine große Gemeinschaft aus. Doch wie ist der Zusammenhalt in der queeren Community wirklich? Wir waren vor Ort und haben mit jungen Menschen gesprochen.

"Gemeinsam kann man mehr bewegen. Es ist einfach so ein tolles Gefühl, die Gemeinschaft zu spüren", finden Cläre (16) und Luna (15). Und damit sind sie nicht die einzigen. Auch Sina (18) findet es schön, dass es sich die Menschen in der queeren Community gegenseitig unterstützen.

Freier Leben in der Stadt?

Fynn (17) ist der Meinung, dass es wichtig ist, anderen diese Gemeinschaft an Tagen wie dem CSD zu zeigen. Er kommt aus Witten und ist extra nach Düsseldorf angereist, um hier das Community-Gefühl zu erleben. Dort wo er herkommt, musste er schon sechs Mal die Polizei wegen homophoner Anfeindungen rufen. Auch Janik (25) findet, dass der Zusammenhalt erst in Großstädten besonders spürbar ist. "In Köln ist das zum Beispiel total schön. Auch in Düsseldorf finde ich das ganz positiv", sagt er. 

Vorurteile innerhalb der Community

Doch auch innerhalb der Community gibt es manchmal Vorurteile. Davon erzählt uns Lilly (17). "Gerade Trans-Personen haben es auch innerhalb der Community oft noch schwer. Auch bisexuelle Menschen müssen noch mit Vorurteilen kämpfen. Viele sind der Meinung, dass man nicht auf mehrere Geschlechter stehen kann, sondern sich entscheiden müsse", erklärt Lilly. 

Das Leben mit Vorurteilen kennt auch Tabitha (27). "Ich bin Schwarz, queer und habe ein Handicap. Ich komme vom Dorf und dort hatte ich es nie leicht. Ich möchte einfach nicht mehr in Schubladen gesteckt werden, sondern einfach so sein können, wie ich bin. Aber bis dahin sehe ich noch einen langen, langen Weg", erzählt Tabitha. "Leider ist der CSD zu einer Party-Veranstaltung geworden. Mir fehlen dort oft die politischen Forderungen", fügt sie hinzu. 

Jugendrat vor Ort

Für die politischen Themen sind auch die Jugendrat-Mitglieder Tarek (17), Alina (19) und Pablo (19) beim CSD dabei. "Ich bin zum ersten Mal beim CSD und finde es toll zu sehen, wie viele Menschen sich hier freier ausleben, als sie es im Alltag können", erzählt Pablo. Alina sieht in dem Tag eine Chance, sich zu connecten und gemeinsam Liebe und Akzeptanz zu verbreiten. Auch Tarek möchte darauf aufmerksam machen, dass es für queere Menschen in vielen Ländern noch nicht so viele Rechte wie in Deutschland gibt. Aber auch in Deutschland sieht er noch Luft nach oben.

Alle, mit denen wir gesprochen haben, waren sich einig: Gemeinsam ist man stärker. Die Gemeinschaft gibt vielen jungen Menschen Kraft, sie selbst zu sein. Und auch um von der Politik gehört zu werden, brauch es viele laute Menschen, die zusammenhalten und Farbe bekennen.

von Vivian und Athina

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