Du wünschst dir mehr Jugendtreffs, bezahlbare Freizeitangebote oder fühlst dich in deinem Viertel nicht genug gehört? Gute Nachricht: In Düsseldorf gibt es Gremien und Organisationen, die sich genau damit beschäftigen – und bei denen junge Menschen mitreden können. Aber wer entscheidet konkret mit? Und wie kommt deine Stimme da rein?
Der Jugendrat Düsseldorf
Der Jugendrat ist ein stadtweites Gremium von Jugendlichen für Jugendliche. Die Mitglieder werden alle drei Jahre an Schulen und in Jugendzentren (z. B. dem Jugendinformationszentrum zeTT) gewählt und vertreten dort die Interessen junger Düsseldorfer*innen.
Der Jugendrat bringt Themen wie ÖPNV, Nachhaltigkeit, Vielfalt, Digitalisierung oder Freizeitgestaltung in die Politik ein. Dazu formulieren die Mitglieder Anträge und Forderungen, die sie an die Stadtverwaltung oder den Stadtrat weiterleiten. Außerdem hat der Jugendrat in weiteren Ausschüssen ein Rede- und Antragsrecht – darf dort aber nicht abstimmen
Besonders wichtig: Der Jugendrat ist beratendes Mitglied im Jugendhilfeausschuss – und kann dadurch reale Veränderungen anstoßen. Auch in anderen Ausschüssen hat er ein Rede- und Antragsrecht, darf aber nicht mit abstimmen.
Schüler*innenvertretungen auf Stadtebene
Auch über die Bezirksschüler*innenvertretung (BSV) können junge Menschen in Düsseldorf ihre Interessen einbringen – insbesondere in Bildungsthemen. Die BSV vertritt die Schüler*innen aller weiterführenden Schulen gegenüber der Stadt und bringt ihre Perspektiven in Gremien, Arbeitsgruppen und bildungspolitische Prozesse ein. Wer sich in der eigenen SV engagiert, kann über dieses Netzwerk Einfluss auf schulpolitische Entwicklungen in Düsseldorf nehmen.
Der Jugendhilfeausschuss
Der Jugendhilfeausschuss (kurz: JHA) ist Teil des Stadtrats und entscheidet über alle Angelegenheiten der Jugendhilfe – also zum Beispiel über die Finanzierung von Jugendzentren, Schulsozialarbeit oder Ferienprogrammen.
Dort sitzen nicht nur Ratsmitglieder, sondern auch Vertreter*innen freier Träger und junge Menschen – unter anderem aus dem Jugendrat und der Jugendverbandsarbeit. Das bedeutet: Junge Perspektiven sind hier fest verankert und können Einfluss auf konkrete Projekte nehmen.
Die Bezirksvertretungen
Düsseldorf ist in zehn Stadtbezirke unterteilt. In jedem Bezirk gibt es eine eigene Bezirksvertretung, die über Angelegenheiten vor Ort entscheidet: zum Beispiel über Spielplätze, Veranstaltungen, Verkehr oder kleinere Bauprojekte.
Jugendliche sind hier zwar nicht direkt vertreten, aber sie können Anträge einreichen, Anliegen vortragen oder über den Jugendrat und Jugendverbände Einfluss nehmen. Auch die Teilnahme an Sitzungen ist (in der Regel) öffentlich möglich.
Jugendverbände & der Jugendring Düsseldorf
Ein weiterer Ort, an dem sich Jugendliche politisch einbringen können, ist die Jugendverbandsarbeit. In Düsseldorf sind zahlreiche Jugendorganisationen – von Pfadfinder*innen über die queere Jugendgruppe bis zur Evangelischen Jugend – im Jugendring zusammengeschlossen.
Der Jugendring vertritt die Interessen seiner Mitgliedsverbände gegenüber Politik und Verwaltung. Er beteiligt sich an jugendpolitischen Entscheidungen, organisiert Aktionen, bringt Themen in Gremien ein – und verleiht der Stimme junger Menschen Gewicht.
Viele dieser Verbände arbeiten ehrenamtlich, basisnah und langfristig mit Jugendlichen. Wer sich regelmäßig engagieren oder aktiv an gesellschaftlichen Prozessen mitwirken will, ist hier genau richtig.
Die Servicestelle Partizipation
Die Servicestelle Partizipation ist ein gemeinsames Projekt von Jugendamt und Jugendring Düsseldorf. Ihr Ziel: Kinder und Jugendliche bei politischen Entscheidungsprozessen einzubeziehen – und zwar konkret und direkt. Besonders im Rahmen des Beteiligungsprojekts „Jugend checkt Düsseldorf“ bringt die Servicestelle junge Perspektiven in die Stadtentwicklung ein. Darüber hinaus berät sie die Stadtverwaltung bei der Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an Projekten in ganz Düsseldorf – zum Beispiel bei der Neugestaltung von Spielplätzen, bei Mobilitäts- und Stadtentwicklungsplänen wie Raumwerk D oder Garath 2.0, oder bei der stadtweiten Jugendbefragung.
Grundlage der Arbeit ist das gesetzlich verankerte Recht auf Mitbestimmung – ergänzt durch lokale Förderpläne und Ratsbeschlüsse. Wenn du Lust hast, mit deiner Jugendgruppe Ideen einzubringen oder an konkreten Planungen mitzuwirken, kannst du dich direkt an die Servicestelle wenden.
Wie du mitmachen kannst
- Im Jugendrat kandidieren: Wenn du in Düsseldorf zur Schule gehst oder in einem Jugendzentrum aktiv bist, kannst du dich zur Wahl aufstellen lassen.
- Einem Jugendverband beitreten: Viele Gruppen freuen sich über neue Mitglieder – egal ob politisch, sportlich, religiös oder queer.
- Mit Bezirksvertretung oder Ausschüssen Kontakt aufnehmen: Deine Meinung zählt – auch ohne Amt.
- An Projekten mitwirken: Ob Planungstreffen, Workshops oder Mitmachaktionen – es gibt viele Möglichkeiten, Einfluss zu nehmen.
Fazit
Jugendpolitik in Düsseldorf passiert nicht irgendwo im Verborgenen – sie ist greifbar, konkret und junge Stimmen sind ausdrücklich erwünscht. Ob im Jugendrat, im Ausschuss, bei Jugendverbänden oder einfach durch Eigeninitiative: Wer etwas verändern will, findet in Düsseldorf Wege.
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