Passend zur EM, bei der die Kicker und auch ihre Frauen im Rampenlicht stehen, ist der Roman „ Im nächsten Leben wird‘ ich Spielerfrau“ von Christine Eisenbeis erschienen. Die Autorin beleuchtet das „Phänomen Spielerfrau“.


Düsseldorf 19.06.2012

Um 8 Uhr betrat ich das Marilux, ein kleiner finnischer Laden auf der Moltkestraße, der vor allem dekorative Artikel rund ums Wohnen verkauft. Die ersten Gäste waren bereits da – so auch die Autorin. Ich wurde direkt freundlich von allen begrüßt und nach einer Viertelstunde Empfang ging es dann mit dem Hauptprogramm los. Christine Eisenbeis fing an aus ihrem Buch „ Im nächsten Leben wird‘ ich Spielerfrau – Ein Phänomen wird abgeschminkt“ vorzulesen. Spielerfrau – eine Frau, die nur Wert auf ihr äußeres Erscheinungsbild legt, nichts als Shoppen im Kopf hat und von ihrem Mann abhängig ist? Wer sich auf dem Gebiet ein wenig auskennt weiß: Dieses Bild der Spielerfrau ist nicht nur auf die wenigsten anwendbar. Die meisten entsprechen dem Bild nicht – aber wie ist es dann entstanden? Wie sieht das Leben einer Spielerfrau aus? Auf diese Fragen habe ich bei der Buchpräsentation und vom Buch Antworten bekommen.

Claudia Effenberg – Die Spielerfrau schlägt hin?! Nachdem sie sich in Stefan Effenberg, den Teamkollegen ihres damaligen Mannes, verliebt hatte, trennte sie sich von Thomas Strunz. Stefan und Claudia taten ihre Liebe oft bei „Beckmann“ kund und planten eine Hochzeit. Die geplante Hochzeit wurde einen Tag vorher von Stefan abgeblasen. Dies hatte Konflikte zur Folge. Doch wie in einem guten Liebesroman, folgte dem Tief ein Hoch und Claudia und Stefan Effenberg versöhnten sich wieder. Michael ging jedoch auch fremd, was erneut Streit provozierte. Eine Hochzeit verhinderten diese Zwischenfälle jedoch nicht. Das die Ehe nicht allzu lange hielt versteht sich von selbst.

Claudia nutze ihre Zeit während Konflikten um eine eigene Dokusoap zu drehen: „ Club der Exfrauen“ war ihre erste Dokusoap. Sie gab verlassenen Frauen rächende Ratschläge. Trotz ihres makellosen Aussehens, lief die Sendung nicht gut und wurde bereits nach zwei Folgen wieder eingestellt. Zu Zeiten der Versöhnung mit ihrem Mann versuchte sie sich an der Dokusoap „Effenbergs Heimspiel“. In dieser Sendung konnte man mehr über Claudias Kochkünste und die Immobiliensuche des Paars erfahren. Effenberg hat das Bild der Spielerfrau maßgeblich beeinträchtigt. Durch sie ist das Klischee der Spielerfrau entstanden.

Ganz anders als Effenberg ist Fee Maria Fink. Auch wenn sie auf den ersten Blick wie eine klischeehafte Spielerfrau zu sein scheint, so entspricht sie dem Klischee keines Wegs außer in dem Punkt, dass sie sehr hübsch ist. Fee ist ein Arbeitstier. Bevor sie mit Michael nach Istanbul zog, arbeitete sie erst eine 60-Stunden- Woche im Hotel, bevor sie auf die Hälfte verkürzte, um mehr Zeit für ihren Freund zu haben. Durch den Umzug nach Istanbul musste Fee das Arbeiten aufgeben. Da der Wechsel für das Paar sehr rasch kam, Fee aber mit ihrem Mann gehen wollte, hatte sie keine Aufenthaltsgenehmigung und blieb mit einem Touristenvisum in der Türkei. Ohne Aufenthaltsgenehmigung darf man in der Türkei nicht arbeiten und so musste Frau Fink in Kauf nehmen finanziell für die Zeit, in der sie in Istanbul lebte von ihrem Mann abhängig zu sein. Ohne Arbeit kommt Fee sich nutzlos vor, also suchte sie sich einen unentgeltlichen Job. Einen solchen fand sie im Tierheim von Istanbul. Tiere sind ihre und Michaels Leidenschaft, sodass sie in ihrem Job voll aufging. Zurück in Deutschland kam Fee sich zunächst nutzlos vor. Sie musste oft daran denken, wie viel sie in der Zeit, die sie zu Hause verbrachte hätte in Istanbul bewirken können. Nach einer Zeit hat sich das Gefühl jedoch gelegt und Fee begann das Studium der Psychologie.

Amy MacDonnald ist ein Spezialfall unter den Spielerfrauen. Vielen ist sie als eine solche gar nicht bekannt. Die meisten kennen sie als die coole Newcomerin mit der wunderbaren Stimme, aber nicht als die Frau Steve Lovell’s. Amy ist selbst erfolgreich und tritt nicht wie die meisten der Spielerfrauen in den Schatten ihres Freundes. Sie ist auch finanziell unabhängig von ihm. Über ihr privates Leben im Allgemeinen spricht sie nicht viel. Dies gilt auch für ihr Liebesleben. Amy ist nicht die Frau, die sich die meisten Manager für ihre Sportler wünschen. Sie wartet nicht zu Hause auf Steve und koch ihm gesundes Essen und bemuttert ihn. Amy MacDonnald ist ganz besonders.

Besonders ist auch Carina Holl. Sie ist nicht eine Spielerfrau, sondern eine Spielerinfrau. Sie ist seit 2010 mit Ursula Holl, Spielerin der deutschen Frauen-Nationalmannschaft. Carina und Uschi stehen zu ihrer Homosexualität und meiden keines Wegs die Presse. Spielerfrau genannt zu werden, empfindet Carina nicht als etwas Negatives. Im Gegenteil für Carina findet es süß so genannt zu werden. In ihren Augen ist eine Spieler/-infrau die Person, die der Spieler oder die Spielerin am nächsten steht und dies ist durchaus eine sehr ehrenvolle Aufgabe.

Durch Bilder und Zitate hat Christine Eisenbeis ihr Buch aufgelockert. Das Buch ist sehr lebendig geschrieben und zaubert dem Leser immer wieder ein Lächeln auf die Lippen. Basierend auf Interviews und einer guten Recherche gelingt es Christine Eisenbeis alle Typen von Spielerfrau vorzustellen und das klischeebehaftete Bild der Spielerfrau zu verändern.

Für 15,00 Euro ist das Buch im Einzelhandel zu erwerben.

Das Taschenbuchformat ist perfekt, um das Buch in die Handtasche zu packen, sodass man auf dem Weg zum nächsten EM-Spiel schnell mehr über das „Phänomen Spielerfrau“ erfahren kann.

Ein youNEWS-Beitrag von

Veröffentlicht am 2. Juli 2012
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