Miteinander
Was sind Vorurteile?
Vorurteile hat sicher jeder von uns schon einmal gehabt. Trotzdem ist es wichtig, andere Menschen nicht unreflektiert in Schubladen zu stecken. Weil jeder ein Recht darauf hat, dass andere ihm unvoreingenommen begegnen.
Das Vorurteil ist eine kritiklose, ohne persönliche Urteilsbildung oder Erfahrung übernommene Meinung, die einer sachlichen Argumentation nicht standhalten kann. (Meyers Großes Taschenlexikon)
Zum Beispiel
"Ausländische Jugendliche sind gewalttätiger als wir", sagt Paul, 15, aus Limburg. "Wir werden oft ausgegrenzt und herabgesetzt", sagt Ali, 16, aus Koblenz.
Was steckt dahinter?
Vorurteile unterscheiden immer zwischen uns (der Wir-Gruppe) und den anderen (der Fremdgruppe). Indem wir die anderen durch Vorurteile abwerten, werten wir uns selbst auf. Dieses gemeinsame Abwerten von anderen stärkt das Zusammengehörigkeitsgefühl der Wir-Gruppe.
Vorurteile besitzen eine Filterwirkung. Wir machen uns mit unseren Vorurteilen ein Bild vom anderen und nehmen dann nur das für wahr, was auch in unser Bild passt. Wir lauern also förmlich auf etwas und fühlen uns bestätigt, wenn dies auch eintrifft. Viel Platz für Dinge, die nicht in unser einmal vorgefertigtes Bild passen, bleibt so nicht.
Jeder blickt durch eine Brille von Vorurteilen, um sich das Leben leichter zu machen. Unser Alltag ist kompliziert und komplex genug. Wenn wir uns im alltäglichen Leben zurechtfinden möchten, müssen wir Menschen, Dinge und Sachverhalte einfach in Schubladen ablegen. Das macht jeder, denn nur so ist es möglich, sich Orientierung zu verschaffen.
Mit Vorurteilen kann man prima Verantwortung abschieben. Ich gebe ganz einfach anderen die Schuld an meinem eigenen Versagen, meiner schlechten Situation und meiner Probleme. Es ist doch viel angenehmer, anderen die Schuld in die Schuhe zu schieben, als selbst einen Fehler einzugestehen.
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