Ganz praktisch erfahren die Mädchen mehr über Luft- und Raumfahrttechnik. Pro Technicale
Abi - und dann? Diese Frage ist eine der schwersten überhaupt. Nach zwölf Jahren Schule, in denen alles für einen organisiert wurde und man nur wenige Entscheidungen zu treffen hatte, steht gleich eine so bedeutende Entscheidung wie die der Berufswahl an. Für Mädels gibt es die Möglichkeit: Pro Technicale.
Oft hat man als Schüler gar keinen Überblick darüber, welche Studienfächer es gibt. Dies ist bei dem enormen Angebot von mehr als 4000 Studiengängen auch nicht weiter verwunderlich. Immer mehr Abiturienten nehmen sich nach dem Schulabschluss noch ein Jahr Zeit, um sich anschließend besser entscheiden zu können.
Eine ganz besondere Möglichkeit, das Jahr nach dem Abitur zu verbringen, ist Pro Technicale: Das Programm möchte junge Frauen vor allem an die naturwissenschaftlich-technischen Fächer heranführen, denn in diesem Bereich ist die Frauenquote noch viel zu gering. So liegt sie beim Maschinenbau mit einem weiblichen Anteil an Studierenden von etwa 20 Prozent im Vergleich zur Elektrotechnik, bei der nur etwa 10 Prozent der Studierenden weiblich sind, noch relativ hoch.
Viel Programm an vielen Unis
Und genau dies will Pro Technicale ändern. So lockt das Programm mit einem sehr ausgewogenen und umfangreichen Programm: Zu Beginn lernen alle Teilnehmerinnen sich und ihren neuen Wohnort, eine gemeinsame WG in Hamburg besser kennen. Nach einer Woche des Eingewöhnens geht es dann schon mit dem Unterricht los: Damit alle Schülerinnen auf dem gleichen Niveau sind, da die Abiturvorgaben von Bundesland zu Bundesland verschieden sind und manche Mädchen vielleicht gar kein Physik und andere Mathematik nur als Grundkurs hatten, bekommen die Teilnehmerinnen die grundlegenden Inhalte erklärt.
Später gehen sie an verschiedene Institute der Uni Hamburg, Konstanz und Stuttgart und sammeln durch Praktika im In- und Ausland ergänzend praktische Erfahrungen. Durch Module der BWL und Unternehmensführung, Technisches Englisch, Rhetorik- und Schreibwerkstatt, Improvisationstheater und die Teilnahme an der Modeling-United-Nations-Konferenz in Hamburg wird das Programm abgerundet. Am Ende sollen die Mädchen nicht nur überzeugt vom Ingenieursberuf sein, sondern auch ihre eigene Persönlichkeit gestärkt haben, um sicher und zufrieden ins Studium und Berufsleben starten zu können.
Weg zum richtigen Studium
Für Janna, eine der Teilnehmerinnen des ersten Pro-Technicale-Jahrgangs, hat Pro Technicale besonders "intensive Freundschaften und intensiver Austausch, sowie gemeinsames Leben und voneinander Lernen in der WG bedeutet". Sie hat bei Pro Technicale nicht nur den Weg zum richtigen Studium, sondern auch Freunde fürs Leben gefunden. So studiert sie zurzeit im vierten Semester Physik an der TU Dresden und teilt sich weiterhin mit einer der Pro-Technicale-Mitbewohnerinnen ihr Heim.
Während für Janna schon vor dem Orientierungsahr relativ klar war, dass sie ein Studium im technisch-naturwissenschaftlichen Bereich ergreifen möchte und sie sich nur noch für ein bestimmtes Fach entscheiden musste, war und ist für Juliane, eine aktuelle Teilnehmerin des Programms, noch nicht klar, wie es nach dem Jahr weitergeht. Denn sie findet viele unterschiedliche Themen interessant und so fällt die Entscheidung schwer. "Der Ingenieursberuf schien alle Aspekte, die mir für den zukünftigen Beruf wichtig sind (Anwendungsbezogenheit, Internationalität, Naturwissenschaften, Wirtschaft/Gesellschaft, der Kontakt mit Menschen, Herausforderungen, viele Entwicklungsmöglichkeiten etc.) zu vereinen. Allerdings war ich mir nicht hundertprozentig sicher, dass mein Berufsbild stimmt und es wirklich das Richtige ist."
Sich ausprobieren
Durch Pro Technicale hat Juliane die Möglichkeit, sich auszuprobieren. "Hier werden dir nicht viele Grenzen gesetzt, aber trotzdem hast du ein sicheres Umfeld, um auch mal Fehler zu machen. Nur muss man sich auch immer wieder neu motivieren und sich auf vieles einfach mal einlassen", berichtet sie mir.
Am besten haben ihr bisher die Rhetorik- und Schreibwerkstatt, die drei Wochen in Stuttgart am Institut für Luftfahrtantriebe und die Teilnahme an den Model United Nations gefallen.
Wer noch mehr über Pro Technicale erfahren möchte, kann sich auf der Homage von Pro Technicale (www.protechnicale.de) durchklicken und mein Interview mit Carolin Horn anschauen.
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