Black Lives matter – 20.000 Menschen demonstrieren gegen Rassismus
08.06.2020
Angemeldet für die Silent Demo waren 2000 Menschen – gekommen waren am Samstag mehr als 20.000. Sie wollten gemeinsam ein Zeichen gegen Rassismus setzen und für Gerechtigkeit kämpfen.
Das besondere Merkmal der Silent Demos, die am 6. Juni in 19 deutschen Großstädten stattfanden, ist, dass diese größtenteils schweigend ablaufen und die Teilnehmer*innen schwarze Oberteile anziehen.
So soll an George Floyd und all die anderen Opfer von Rassismus gedacht und gezeigt werden, dass die Demonstrierenden eine Einheit sind und sich zusammen für ihre Ziele einsetzen.
Junge Menschen fordern Gerechtigkeit
Die Teilnehmer*innen, Organisator*innen und Ordner*innen waren hauptsächlich junge Menschen, die sich mit großer Motivation und Stärke dafür engagieren, dass sie und ihre Forderungen gehört und ernst genommen werden.
Etliche Demoteilnehmer*innen hielten während der Strecke vom DGB-Haus bis zur Landtagswiese Schilder und Plakate hoch, auf denen "Black Lives matter", „No Justice, no Peace" und "White Silence is Violence" draufstand.
Letzteres bedeutet, dass auch ein passives Ignorieren und Verdrängen der Tatsache, dass Persons of Colour immer noch von der weißen Mehrheitsgesellschaft diskriminiert und unterdrückt werden, einen Teil dazu beitragen, dass diese Gewalt passiert und weiterhin passieren wird.
Wer wegschaut, macht sich mitschuldig.
Nicht nur in den USA, sondern auch in Deutschland und überall auf der Welt.
Auf der Landtagswiese haben Reden, Poetry Slam und Musik stattgefunden.
Passant*innen und Autofahrer*innen solidarisieren sich
Viele Autos, die wegen der Demo im Stau standen oder am Demozug vorbei fuhren, hupten den Teilnehmer*innenn zu. Einige hielten auch ihre Faust oder sogar Plakate mit der Faust, die für die "Black Lives matter"-Bewegung steht, aus dem Fenster.
So haben auch Passant*innen und Vorbeifahrende ihre Solidarität mit der Bewegung gezeigt.
Hygienekonzept hielt nicht lange - Demo abgebrochen
Das Hygienekonzept für die Demonstration bestand darin, dass jeweils zehn Menschen eine Art Kette bilden und diese dann immer 1,50 Meter Mindestabstand von den anderen Ketten hinten und vorne einhalten.
Am Anfang klappte das auch gut, nur waren irgendwann aufgrund der unerwarteten Menschenmenge zu wenige Ordner*innen vor Ort, die sich darum kümmern konnten.
Fast alle trugen einen Mundschutz und versuchten, auf die Abstände zu achten.
Da so viel mehr Menschen gekommen waren, als die Organisator*innen gedacht hatten, musste die Demo gegen 16 Uhr abgebrochen werden, weil die Infektionsschutzregeln nicht mehr eingehalten werden konnten.
Trotzdem war die Demonstration wortwörtlich ein riesiger Erfolg und hat gezeigt, wie viele Menschen bereit sind, auf die Straße zu gehen, um für die Rechte von Persons of Colour und gegen strukturellen und alltäglichen Rassismus zu kämpfen.
Viele Teilnehmer*innen klemmten ihre Schilder, nachdem die Demo friedlich beendet wurde, an den Zaun der Staatskanzlei, damit ihre Forderungen auch nach der Demo noch sichtbar bleiben.
Weitere Aktionen und Demonstrationen sind in Planung.
Mehr Infos findet ihr auf Instagram: @silent_demo_06.06.2020 und @silent_demo_duesseldorf
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