Düsseldorfer "Courage-Schulen" treffen sich für Workshops gegen Rassismus und Diskriminierung
27.02.2020
Viele Schüler trafen sich im Humboldt-Gymnasium. Sie überlegten, was sie gegen Rassismus und Diskriminierung machen können.
Die Schüler waren Vertreter der Düsseldorfer Courage-Schulen. Sie arbeiten im Netzwerk "Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage" zusammen. Sie trafen sich, um darüber zu diskutieren, wie demokratische Prozesse in ihren Schulen gestärkt werden können.
Am 5. Februar kamen dazu rund 60 Schüler, ihre Lehrer und Sozialarbeiter im Humboldt-Gymnasium zusammen. Nach der Begrüßung von Volker Syring, dem Leiter des Humboldt-Gymnasiums, wurden die Teilnehmer von Anne Dierenfeldt, der Regionalkoordinatorin des Netzwerks vom kommunalen Integrationszentrum, über aktuelle Entwicklungen informiert.
Die Diversity-Beauftragte der Stadt, Jana Hansjürgen berichtete danach über den aktuellen Stand der Planungen zum diesjährigen "Tag gegen Rassismus", an dem sich unter anderem die Courage-Schulen beteiligen.
Demokratische Kompetenz stärken
Es wurden vier Workshops angeboten, bei denen die Anwesenden ihre demokratischen Kompetenzen stärken konnten, die nicht nur eine grundlegende Voraussetzung zur Teilhabe an einer Gesellschaft sondern auch die Basis für ein vorurteilsfreies Miteinander ist.
Beim Workshop "Bildung trifft Entwicklung" wird zum Beispiel ein gemeinsames Verständnis von Demokratie in der Schule und dazu Handlungsstrategien, bei Rassismus im Alltag erarbeitet.
Wie entsteht Diskriminierung? Wo begegnet sie uns im Alltag? Wie kann ich selbst etwas wirkungsvoll tun? Das waren die Fragen, mit denen sich die Jugendlichen beim Schnupperworkshop des Netzwerks für Demokratie und Courage (NDC) NRW beschäftigt hatten.
Auch das Junge Schauspiel bot einen Workshop an: In diesem haben sich die Jugendlichen mit dem Menschenrecht auf Bewegungs- und Niederlassungsfreiheit und dessen Einschränkungen beschäftigt.
Anschließend hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, das transnationale Theaterstück The Treasure/ Der Schatz im Jungen Schauspiel zu besuchen.
Für Lehrkräfte und Fachkräfte der Schulsozialarbeit gab es, angeboten von Bettina Heilmann vom DGB-Bildungswerk NRW einen Workshop, bei dem sie die Möglichkeit hatten, sich mit den Herausforderungen der Arbeit im Courage-Netzwerk auseinanderzusetzen und gemeinsam neue Impulse zu geben.
Nach einer gemeinsamen Mittagspause betonten Christoph Schlagenhof und Michael Ridder, Regionalberater und Landesbeauftragte NRW im Wettbewerb "Demokratisch Handeln" in einem Impulsvortrag, wie wichtig das Thema Demokratie in allen Schulbereichen ist. Bei einer Diskussionsrunde übten alle die praktische Umsetzung.
Expertinnen und Experten der schulischen und außerschulischen Demokratiebildung diskutierten Möglichkeiten einer demokratischen Schule und deren Potenziale für das Engagement gegen Diskriminierung. So entstand ein anregender Dialog zwischen den Experten und den Schülern.
Der Hintergrund des Projektes: Seit dem Sommer 2018 ist das Kommunale Integrationszentrum Düsseldorf im Amt für Migration und Integration offiziell die Regionale Koordinierungsstelle für Düsseldorfer Schulen, die sich dem bundesweit größten Schulnetzwerk "Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage" angeschlossen haben.
Die Schulen haben sich verpflichtet, sich gegen jede Form von Diskriminierung an ihrer Schule aktiv einzusetzen, bei Konflikten einzugreifen und regelmäßig Projekttage zum Thema durchzuführen. Bisher gehören dem Netzwerk über 3.270 Schulen an, die von rund eineinhalb Millionen Schülerinnen und Schülern besucht werden (Stand: Januar 2020). In Düsseldorf sind bereits 17 Schulen Mitglieder des Netzwerks.
Weitere Informationen zum Projekt "Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage" gibt es unter: www.schule-ohne-rassismus.de.
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