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Schauspielhaus zu Rassismus-Skandal: "Wir haben das Ausmaß falsch eingeschätzt"

22.03.2021

Das Düsseldorfer Schauspielhaus hat sich nach dem Rassismus-Skandal in einer Stellungnahme am Montagmorgen erklärt. Den Skandal hatte der Schwarze Schauspieler Ron Iyamu am Donnerstag in einem WDR-Beitrag öffentlich gemacht.

Nach weiteren Medienberichten am Wochenende forderte unter anderem der Vorsitzende des Düsseldorfer Kulturausschusses Manfred Neuenhaus (FDP) eine Aufklärung des Sachverhalts von Seiten des Theaters.

Stellungnahme: Das Ausmaß "falsch eingeschätzt"

In der Stellungnahme zeigen sich Intendant Wilfried Schulz, die kaufmännische Geschäftsführerin Claudia Schmitz und das Leitungsteam des Hauses betroffen und erschüttert von den öffentlich gewordenen Rassismus-Erfahrungen, die das Ensemblemitglied Ron Iyamu erleben musste: "Uns war nicht bewusst genug, wie weitreichend und tiefgreifend diese Erfahrungen für ihn sind".

Die Verantwortlichen bekräftigen eine Verurteilung jeglicher Form von Rassismus "und möchten nicht, dass jemand rassistisch behandelt wird". Man räumt ein, dass man Iyamus "persönliche Betroffenheit, das Ausmaß der Verletzungen und vor allen Dingen die Aufarbeitung falsch eingeschätzt" habe. Es sei ein Fehler gewesen, den Vorfällen nicht konsequenter begegnet zu sein. 

Als direkte Konsequenz aus den Vorfällen kündigten die Beteiligten an, einen "Code of Conduct" einzuführen, mit dem die Haltung, Werte und das Handeln innerhalb des Schauspielhauses beschreiben will. Dieser soll gemeinsam mit den Mitarbeiter*innen bis Ende Juni debattiert und verabschiedet werden. Außerdem kündigte man an, im Zuge des "Code of Conduct" künftig Ansprechpartner*innen zu installieren, an die sich Betroffene unmittelbar wenden können. 

Stellungnahme geht nicht auf alle Vorwürfe ein

Zu den weiteren Vorwürfen zu einer menschenfeindlichen Atmosphäre und sexistischen Strukturen machten die Verantwortlichen keine Angaben. Wie die Lokalpolitik und die Öffentlichkeit die Erklärung aufnimmt und ob nicht doch noch weitere Konsequenzen folgen, bleibt abzuwarten. 

Die ganze Stellungnahme zum Nachlesen findet ihr hier.

von Leo C.

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