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Tipps für einen gelungenen Vortrag von Science-Slam-Profis

01.07.2023

Wir kennen sie alle: Referate, Vorlesungen und Unterrichtsstunden, die sich wie Gummi ziehen. Auf das Thema konzentrieren? Keine Chance. Fast fallen einem die Augen zu. 

Bei "Heinrich - der Slam", dem Science-Slam der Philosophischen Fakultät der Heinrich-Heine-Universität, soll genau das nicht passieren. Nur zehn Minuten haben die Vortragenden Zeit, um ein wissenschaftliches Thema prägnant, unterhaltsam und für das fachfremde Publikum verständlich auf die Bühne zu bringen. 

Wir waren vor Ort, haben uns die Vorträge angehört und drei der Teilnehmenden für euch interviewt, darunter auch die diesjährige Gewinnerin. Wissen wollten wir vor allem: Wie gelingt ein spannender Vortrag über ein doch recht komplexes Nischenthema? Und welche Tipps gibt es fürs Vortragen im Allgemeinen? 

Begeisterung fürs Thema mitbringen 

Laura (34) brachte mit ihrem Beitrag zum Privacy Paradox ein kleines Stück philosophische Forschung auf die Bühne. „Ich sehe es als meinen persönlichen Auftrag, den Zuhörenden aufzuzeigen, dass die Philosophie durchaus auch direkt mit unserem Alltag verknüpft ist“, teilte sie uns mit. Sie empfiehlt zu Beginn des Vortrags eine prägnante Frage aufzuwerfen, die das Publikum catcht und verdeutlicht, warum die Thematik für uns alle relevant ist. Bringt ihr zusätzlich eine Portion Begeisterung für euer Thema mit, stehen die Chancen gut, dass diese auch auf andere überspringt. Um der Nervosität entgegenzuwirken, geht euren Vortrag mehrmals durch, sodass ihr schon relativ viel auswendig könnt. Aber keine Sorge, in der Aufregung auch mal etwas zu vergessen ist völlig normal und passiert den Besten. 

Die eigenen Skills nutzen 

Mit großem Erfolg widmete sich Anglistikstudentin Elena (25) in ihrem Vortrag weiblicher Stand-Up Comedy und Selbstironie. Unter tosendem Applaus kürte das Publikum sie zur Gewinnerin des Abends. Doch wie gelang es ihr, die Zuhörenden so zu begeistern?  

"Ich stand schon oft auf der Theaterbühne", erklärte Elena. "Daher bin ich es gewohnt vor einer großen Gruppe Menschen aufzutreten und zu sprechen." 

Auch wenn ihr keinerlei Bühnenerfahrung mitbringt, fragt euch trotzdem, welche Skills ihr vielleicht schon aus anderen Bereichen habt, die ihr auf den Vortrag anwenden könnt. 

Was der diesjährigen Gewinnerin außerdem sehr geholfen hat, waren das Gruppen- und Einzelcoaching, das alle Teilnehmenden als Vorbereitung auf den Abend durchlaufen haben. 

Falls ihr die Möglichkeit habt, orientiert euch ruhig daran, wie es die "Profis" machen, und seid offen für konstruktive Kritik und Tipps. 

Ein weiterer Pluspunkt bei den Zuhörenden: Verpackt eure Themen so, dass sie gar nicht wissenschaftlich wirken. 

Elena beispielsweise konnte theoretische Erkenntnisse in moderne Kontexte setzen, indem sie sich den starken Alltagsbezug von Comedy und Popkultur zugute machte. 

Humor als Schlüssel zum Erfolg

Welchen Einfluss haben physische Begegnungsräume auf unser Miteinander. Und was wäre, wenn die verschiedenen Fachbereiche der philosophischen Fakultät viel transdisziplinärer zusammenarbeiten würden? Um diese und weitere Fragen zu beantworten, schritt Finn (25) aufmerksam durch seinen Alltag und zog Parallelen zu Theorien aus seinem Studiengang Transkulturalität. Als Vorbereitung auf den Slam überlegte er, wer an dem Abend seine Zielgruppe ist und wie er diese am besten in ihrer Lebensrealität abholen kann. 

Er verriet uns: "Humor kann Leute in euren Bann ziehen. Macht euch daher Gedanken darüber, welche Referenzen und Witze euer Zielpublikum versteht." 

Mit einer Prise Humor im Gepäck haben sicherlich nicht nur die Zuhörenden mehr Spaß am Vortrag, sondern auch ihr selbst. 


Neben spannenden Einblicken in wissenschaftliche Forschung und den wertvollen Tipps der Teilnehmenden nehmen wir vor allem eine Erkenntnis mit aus dem Abend: Mit etwas Übung und Fantasie könnt auch ihr aus jedem noch so nischigen Thema viel mehr herausholen, als anfangs gedacht. 

von Ari

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