In den vergangenen Wochen sind wir auf Insta nicht um sie herum gekommen: Die jährlichen Spotify-Wrappeds. Ein spannender Einblick in den Musikgeschmack und vielleicht sogar die Persönlichkeit einer Person oder doch eher eine Flut an Infos, die eigentlich kaum jemanden interessieren? Wir wollten es von euch wissen. 

Musik verbindet bekanntlich. Für einige sind gemeinsame Konzertbesuche daher ein absolutes Jahreshighlight. Alica (28) nutzt die Bandbreite an auf Instagram geteilten Spotify Wrappeds unter anderem auch, um zu schauen: "Gibt es da vielleicht Potenzial gemeinsam auf Konzerte zu gehen?"

Inspiration bei anderen holen

Davon abgesehen findet sie es recht interessant, zu erfahren, was ihre Freund*innen in diesem Jahr so gehört haben. Manchmal könne man die meistgehörten Songs oder Alben von Freund*innen sogar auf bestimmte Erlebnisse aus den vergangenen Monaten zurückführen. Larissa (23) hat sich auch in diesem Jahr wieder auf die Spotify Wrappeds auf Social Media gefreut: "Ich höre sehr, sehr viel Musik und deswegen inspiriere ich mich auch gerne bei anderen." 

Sporify Wrappeds sind für sie und viele andere auch eine willkommene Möglichkeit, neue Musiker*innen und Bands kennenzulernen und über Musik ins Gespräch zu kommen. Außerdem halten die Jahresrückblicke unserer Freund*innen und Verwandten manchmal die ein oder andere Überraschung bereit, mit der wir im Leben nicht gerechnet hätten. Gerade bei seinen engen Freunden hat sich Ariyan (16) daher auch für die Spotify Wrappeds interessiert. Den eigenen Spotify Jahresrückblick hat sich Kevin (26) in diesem Jahr zum ersten Mal angeschaut. "Bisher war mir das eigentlich völlig egal", gibt er zu. "Ich fand das jetzt bei mir selbst an manchen Stellen interessant, aber bei anderen Leuten eher nicht." Mit seinen Freunden tauscht er sich über Musik lieber unabhängig vom Social Media Hype rund um Spotify Wrapped aus. 

Musikgeschmack – privat oder öffentlich? 

Den Spotify Jahresrückblick auf Social Media veröffentlichen? Auch hier gehen die Herangehensweisen der jungen Menschen, die wir interviewt haben, stark auseinander. Kevin hat prinzipiell kein Problem damit, seinen Musikgeschmack online Preis zu geben, sieht allerdings für sich persönlich keinerlei Reiz darin. Alicia geht es da schon anders. "Ich teile meinen Musikgeschmack tatsächlich nicht auf Social Media, weil ich das schon als etwas Privates empfinde", erklärt sie. Mit Freund*innen diskutiert sie aber trotzdem gerne und viel über Musik. Thematisiert hat auch Ariyan sein Spotify Wrapped nur in seinen Freundesgruppen. Genauso enthusiastisch wie Larissa bei den Spotify Wrapped Stories der anderen auf Social Media ist, geht sie auch mit ihrem eigenen Jahresrückblick um. Ihr Spotify Wrapped hat sie sowohl auf Social Media als auch privat mit Freund*innen und ihren Eltern geteilt. 

Für einige ist es ein tolles Gefühl, den eigene Spotify Jahresrückblick auf Instagram zu posten und anderen die eigenen Lieblingskünstler*innen dadurch vielleicht etwas näherzubringen. Es spricht allerdings nichts dagegen, den persönlichen Musikgeschmack, einen Song mit sehr privatem Bezug oder auch einen kleinen musikalischen "guilty pleasure" lieber für sich behalten zu wollen. 

Zurück zu Vinyl

In der heutigen Zeit ist es einfacher denn je, Musik auf diversen Plattformen zu streamen. Trotzdem sind Schallplatten wieder total im Kommen, vor allem in unserer jungen Generation, die gar nicht mit Vinyl aufgewachsen ist. 

Larissa sammelt Schallplatten bereits seit ihrem 16. Lebensjahr und erzählt uns, warum sie so ein großer Fan von ihnen ist: "Zum einen wegen der Tonqualität, und man hat was zum Anfassen. Ich sammle auch CDs und generell Alben. Das ist einfach schöner, auch vom Sound her."

Die Kombination aus guter Tonqualität und der Möglichkeit, die geliebten Alben auch physisch zu besitzen, überzeugt viele. Das Konzept gefällt Alica, Ariyan und Kevin prinzipiell auch ganz gut. Beim Musikhören setzen sie dann aber doch lieber auf praktisches, ortunabhängiges Streamen auf Spotify und anderen Plattformen. 

Ob mit oder ohne Spotify Wrapped, zum Jahreswechsel blicken viele von uns auf prägende Songs, Alben und Trends aus den vergangenen 12 Monaten zurück. Einige davon möchten wir vielleicht hinter uns lassen, sie gehören einfach ins Jahr 2023, sind eine Momentaufnahme. Andere nehmen wir gerne mit in 2024, ein Jahr, das garantiert eine Reihe musikalischer Überraschungen und vielleicht sogar ein paar neue Lieblingssongs für uns bereithält.