Am Mittwoch war Düsseldorf richtig laut: Nach Polizeiangaben haben rund 1800 Studierende aus ganz NRW in der Landeshauptstadt gegen die geplanten Sparmaßnahmen an Hochschulen demonstriert. Unter dem Motto “Genug gekürzt” zogen sie vom DGB-Haus über die Graf-Adolf-Straße bis zum Landtag. Auf den Schildern stand, was viele fühlen: “Lehre statt Leere”, “Bildung statt Aufrüstung” – und aus der Menge schallte immer wieder der Ruf: “Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr uns die Bildung klaut!”
Was war los?
Die Demo wurde vom Landes-ASten-Treffen NRW (LAT-NRW) zusammen mit dem Bündnis “Genug gekürzt” organisiert. Grund: Das Land NRW will ab 2026 bei der Grundfinanzierung der Hochschulen sparen – ursprünglich 158 Millionen Euro pro Jahr, inzwischen “nur” noch 120 Millionen. Trotzdem befürchten die Studis: weniger Lehrende, überfüllte Seminare, gestrichene Tutorien und gefährdete Jobs für wissenschaftliche Mitarbeitende und Hilfskräfte.
Düsseldorf war mittendrin
Auch viele Studierende der Heinrich-Heine-Uni (HHU) und der Hochschule Düsseldorf (HSD) waren am Start. Um die Teilnahme zu erleichtern, wurden am Mittwoch die Anwesenheitspflicht in einigen Veranstaltungen ausgesetzt. Wer sonst hätte kommen müssen, konnte also ohne Konsequenzen protestieren.
Worum geht’s konkret?
Laut Landesregierung ist der Sparkurs nötig, weil die Zahl der Studierenden in NRW zurückgeht – von 668.000 (2019) auf 592.000 (2024). Außerdem habe der Rechnungshof kritisiert, dass Hochschulen zu viele Rücklagen hätten.
Die Regierung erlaubt ihnen nun, diese Rücklagen zu behalten – unter der Bedingung, dass sie damit die Einsparungen ausgleichen.
Das LAT-NRW hält das für Symbolpolitik. In einem Positionspapier fordern die Studierenden:
-
Keine Kürzungen auf Kosten der Zukunft
-
Klare Kommunikation und Einbindung der Studis in Entscheidungen
-
Langfristige Finanzierung, damit Hochschulen planen und modernisieren können
Denn: Wenn bei der Bildung gespart wird, sagen sie, wird an der Zukunft gespart – an Forschung, Innovation und sozialem Fortschritt.
Warum das alle Studis betrifft
Sparpläne klingen erstmal abstrakt – doch sie wirken sich direkt aus:
Weniger Seminare = längere Studienzeiten.
Weniger Tutorien = schlechtere Vorbereitung auf Prüfungen.
Weniger Hiwis = weniger Nebenjobs.
Gerade an Unis wie der HHU oder der HSD, wo viele Studis ohnehin mit hohen Lebenshaltungskosten kämpfen, ist das ein zusätzlicher Schlag.
Und jetzt?
Das LAT-NRW ruft dazu auf, weiter laut zu bleiben:
“Gute Studienbedingungen sind keine Selbstverständlichkeit – sie müssen verteidigt werden.”
Wer sich engagieren will, kann sich an den eigenen AStA wenden, auf Social Media über die Kampagne #GenugGekürzt informieren oder bei weiteren Aktionen in Düsseldorf mitlaufen.





