Babysitter können in Düsseldorf ein Diplom machen. Youpod-Autorin Lara hat einen Kurs mitgemacht und berichtet, was sie gelernt hat.


Babysitten ist ein beliebter Job unter Jugendlichen und immer mehr Babysitter werden gebraucht, da die Familien immer kleiner werden und die Oma oder ältere Geschwister nicht auf die kleinen Kinder aufpassen können. Aber um gut auf ein kleines Kind aufzupassen, sollte man wissen, was passieren kann, wenn man mit dem Kind alleine ist und wie man am besten handelt, wenn das Kind beispielsweise krank ist.

Dieses Wissen vermittelt die Efa – die Evangelische Familienbildung in Düsseldorf – in einem eintägigen Seminar. Eine erfahrene Erzieherin bringt den Jugendlichen, die meist zwischen 14 und 16 Jahren alt sind, alles rund um die Kinderbetreuung bei.

Los geht der Kurs

Der Tag startet mit einer kurzen Präsentationsrunde und einem Brainstorming rund ums Babysitten. Im Zentrum stehen dabei die Motivation und Erwartungen an den Job als Babysitter. Einige Jugendliche wollen später als Erzieher arbeiten und durch die Nebentätigkeit erste Erfahrungen sammeln, andere haben bereits erste Erfahrungen, möchten ihr Wissen aber weiter vertiefen.

Was alle gemeinsam haben ist die Freude am Umgang mit Kindern. Diese ist das Wichtigste, denn der Rest wird den Jugendlichen während des Seminars beigebracht.

Los geht es mit der Vermittlung der Grundlagen, also dem, worauf es bei der Betreuung ankommt: Im Wesentlichen sind das der physische und der psychische Zustand. Dann erfahren die Jugendlichen, woran sie merken, dass es dem Kind nicht gut geht und was sie tun könne, damit sich das schnell wieder ändert. Dabei wird nicht nur über Krankheiten gesprochen, wie der altbekannten Erkältung, sondern auch über Unfälle wie zum Beispiel Verbrennungen.

Essen machen

Weiter geht es mit dem Gefahrenherd für Verbrennungen, der Küche. Ein wichtiger Ort für den Babysitter, denn hier kann der Hunger des Kindes gestillt werden. In der Küche teilen sich die Jugendlichen in kleine Gruppen auf, von denen jede eine andere Aufgabe bekommt. Die erste Gruppe lernt Folgemilch zuzubereiten, die zweite lernt Obst appetitlich und mundgerecht zuzubereiten und die übrigen beschäftigen sich mit der Zubereitung von Milchbrei und Babynahrung aus der Glasflasche. Die anscheinend einfachen Tätigkeiten in der Küche erweisen sich als schwieriger als gedacht.

Nach dem Kampf mit der Zubereitung geht es an den besten Teil: das Essen. Nach dem ersten Probieren stellen die Jugendlichen fest, dass das Probieren wohl doch nicht der "beste Teil" ist, da die Babynahrung nur wenig geschmackvoll ist. Eine wichtige Erkenntnis, erklärt die Dozentin. Denn wenn der Babysitter die Babynahrung bei seinem ersten Mal Sitten probiert und das Gesicht beim Geschmack der Nahrung verzieht oder die Speise gar nachwürzt, kann das unangenehme Folgen haben. Das Kind könnte sich die Abneigung abgucken.

Windeln wechseln

Zum Füttern der Kinder gehört natürlich auch das Gegenstück, das Wickeln. Diese wichtige und manchmal unangenehme Aufgabe mussten die Teilnehmer des Seminars als nächstes erledigen. An der Puppe ist diese Aufgabe natürlich leichter als am lebenden Baby, aber trotzdem bleibt sie eine Herausforderung. So muss ständig auf den Kopf Acht gegeben werden und man sollte versuchen nur wenig Müll zu produzieren.

Beim Thema Erziehung durften die Jugendlichen die verschiedene Erziehungsstile und ihre Vor- und Nachteile kennenlernen. Es ist wichtig, das richtige Maß an Strenge und Vorgaben, aber auch an Freiraum zu finden. Mit Hilfe von verschiedenen Methoden finden die Jugendlichen schnell heraus, was ein gutes Maß ist und wie sie am besten Erziehen.

Bücher und Spiele

Eine Möglichkeit, die Kinder zu einem autonomen Menschen zu erziehen, der sich der gesellschaftlichen Regeln aber durchaus bewusst ist, ist, mit ihnen Bücher zu lesen und Spiele zu spielen. Mit Hilfe eines Bewertungsbogens finden die zukünftigen Babysitter heraus, welche Spiele und Bücher am geeignetsten sind.

Aber nicht nur handelsübliche Spiele sind Thema des Seminars, sondern auch die altbewährten Fingerspiele, mit deren Hilfe fast jedes Kind zu erheitern ist.

Zuletzt gibt die Dozentin noch praktische Tipps, wie man am besten an Babysitter-Jobs kommt und welche Fragen man beim ersten Gespräch am besten stellt, bevor sie nach sechseinhalb Stunden den stolzen Jugendlichen das Babysitter-Diplom verleiht.

Ein youNEWS-Beitrag von

Veröffentlicht am 24. April 2013
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