Rund 38 Minuten lang diskutierten die Abgeordneten die Ehe für alle. Bei der folgenden Abstimmung über den Gesetzesentwurf stimmten 393 Parlamentarier für die Öffnung der Ehe für homosexuelle Paare. 226 Abgeordnete stimmten für nein, vier enthielten sich. 

Gegenwind kam vor allem aus der Union: Die CDU hält an ihrem Leitbild fest und sieht die Ehe als Institution zwischen Mann und Frau. Der Fraktionszwang, die Abgabe eines einheitlichen Stimmungsbildes der Partei, wurde von Angela Merkel vor der Abstimmung aufgehoben. So konnten die Abgeordneten der Union eigene Gewissensentscheidungen fällen.

Eine hochemotionale Diskussion im Bundestag wie auch der Gesellschaft: Schon im Vorfeld hat die Thematik deutlich mehr Menschen beschäftigt als betroffen sind. Merkel selbst hat gegen die Ehe für alle gestimmt, sie hoffe allerdings, dass der neue Beschluss ein “Stück gesellschaftlichen Frieden und Zusammenhalt” bringe.  

Was bedeutet die Ehe für alle?

Nun können auch homosexuelle Paare eine standesamtliche Ehe eingehen. Zuvor war nur die Eintragung einer Lebensgemeinschaft möglich. Kritik wurde an dem Modell geäußert, weil die eingetragene Lebensgemeinschaft nicht der Ehe rechtlich gleichgestellt ist. Mit der Ehe für alle können homosexuelle Paare nun auch die rechtliche Bestätigung für ihre monogame Beziehung bekommen.

Mit der Einführung der Ehe für alle können nun auch gleichgeschlechtliche Verheiratete Kinder adoptieren. Das war bislang nur eingeschränkt möglich, über eine sogenannte Sukzessivadoption. Das bedeutete, dass die Lebenspartner nur unabhängig voneinander das Sorgerecht für ein Kind beantragen durften.

Düsseldorf feiert die Ehe für alle

Auch das Forum Düsseldorfer Lesben-, Schwulen- und Trans*-Gruppen begrüßt die Entscheidung: Im Vorfeld hat die Arbeitsgemeinschaft, in der auch das Jugendzentrum PULS aktiv ist, Düsseldorfer Politik dazu aufgefordert, für die Ehe für alle zu stimmen. Gefeiert wird die Öffnung der Ehe heute ab 18 Uhr am Schadowplatz. 

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Veröffentlicht am 30. Juni 2017
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