Was für ein schönes Gefühl: auswärts in Bremen und Fortuna muss nicht auf dem Nebenplatz 11 antreten. Doch der Fluch bleibt. Auch im großen Weserstadion müssen die Düsseldorfer eine Niederlage einstecken.

Nebenplatz 11 – der totale Horror für Fortuna-Fans. Wenn Fortuna die vergangenen Jahre in Bremen spielte, dann gegen die Zweitvertretung auf dem Platz im Schatten des Weserstadions. Er ist Synonym für die Talfahrt und die schlechten Zeiten der Fortuna geworden: Ein kleiner Platz, der zunächst nicht einmal eine Tribüne hatte, an dem nur einige hundert Zuschauer (höchstens 2500) die Partien verfolgten. Dazu kam der sportliche Horror: Fortuna konnte nur einmal, im Jahr 2005, ein Unentschieden holen. Sonst verloren die Düsseldorfer jedes Spiel.
Mit diesen Erinnerungen im Hinterkopf fuhren die Fortunen am Sonntag motiviert nach Bremen: Erste Liga, Erste Mannschaft, großes Stadion. Doch der Fluch des Nebenplatz 11 haftet anscheinend an den Rot-Weißen. Denn auch dieses Mal verloren sie. Dabei war mehr drin.
Fortuna machte ein starkes Spiel, ging sogar per Elfmeter 1:0 in Führung. Außerdem stand Bremen nur noch zu zehnt auf dem Rasen, als der ehemalige Düsseldorfer Assani Lukimya die Gelb-Rote Karte sah (77. Minute). Fortuna zeigte kreatives Passspiel. Robbie Kruse knüpfte an seine guten Leistungen in den vergangenen Spielen an. Die Defensive machte viele Bremer Angriffe zunichte. Doch auch Fortunas Angriffe wurden allzu oft durch kleine Fehler beendet.
Ein Unentschieden wäre dennoch gerechtfertigt gewesen. Noch in der Schlussminute hätten die Gäste den Ausgleich per Freistoß erzielen können. Stattdessen fällt die Fortuna ohne neue Punkte auf den 16. Tabellenplatz.
Unter ihr stehen Fürth und Augsburg, auf deren Niederlagen sich Fortuna noch verlassen kann. Allerdings muss sie auch selbst wieder einen Überraschungspunkt holen wie im Heimspiel gegen Schalke (2:2). Dazu hatte sie nicht nur in Bremen, sondern auch gegen Hoffenheim, Leverkusen und Mainz die Chance.