Elli Erl, DSDS-Gewinnerin, trat im PULS und im Zakk auf. Besucherinnen befragten die Sängerin und Lehrerin zur Castingshow, Dieter Bohlen und ihrem Lesbisch-Sein.


Elisabeth Maria Erl, besser bekannt als "Elli" ist die bisher einzige Frau, die bei "Deutschland sucht den Superstar" gewonnen hat.

2004 war ihr Sieg bei der bekannten Castingshow. Mittlerweile ist Elli 32 Jahre alt, wohnt in Köln und ist Lehrerin an einer Realschule in Düsseldorf. Ihre Unterrichtsfächer sind Sport und – wie erwartet – Musik.

Am 7. November war Elli in unserem schwul-lesbischen Jugendzentrum PULS, hat ein großartiges Unplugged-Konzert gegeben und aus ihrem Buch gelesen. In privater Atmosphäre erzählte sie einiges und hinterher nahmen wir auch die Chance eines Interviews wahr.

Wir haben sie gefragt, was sie über ihre Zeit bei DSDS im Nachhinein denkt und sie beantwortete dies damit, dass sie nichts in ihrem Leben bereut. Die Teilnahme bei der ersten Castingshow Deutschlands und die Zeit danach "waren nicht immer schön und leicht, da man ständig mit Vorurteilen zu kämpfen hat", doch sie habe auch viel Erfahrung gebracht.

Ihrer Meinung nach wäre ihr Leben ohne DSDS so verlaufen, wie es nun ist, allerdings denkt sie, dass sie in Bayern geblieben wäre, wo sie auch her kommt, statt nach Köln gezogen zu sein.

Musik stellt einen großen Lebensinhalt für sie dar. Hätte Elli heute allerdings noch einmal die Wahl, zu DSDS zu gehen, würde sie dies dankend ablehnen. "Ich würde mich nie im Bikini vor Dieter Bohlen stellen, außerdem hätte ich keine Lust, dass mein Privatleben so auseinandergenommen werden würde", sagt sie.

Sie denkt, dass sich bei Castingshows viel geändert hat. Sie ist selbst mittlerweile "übersättigt" und sieht sich nur selten Sendungen wie DSDS oder Popstars an. "The Voice of Germany" hat sie allerdings interessiert, da dort mehr Wert auf Musik gelegt wird, im Gegensatz zu privaten Geschichten der Teilnehmer.

Elli war für uns natürlich ein perfektes Beispiel dafür, dass man trotz Coming-out natürlich auch bekannt sein kann. Sie hat sich damals als Bisexuell geoutet, da sie sich noch nicht sicher war, was sie will, lebt allerdings jetzt in einer lesbischen Beziehung. Ihr Outing hat sie niemals in ihrer Schullaufbahn oder Musikkarriere beeinflusst.

Allerdings sagt sie auch, dass sie sich, als sie noch jünger war, auch einen Ort, wie das PULS gewünscht hätte. Sie beschreibt das PULS als Ort, an dem man Gleichgesinnte treffen, Freunde finden und sich mit anderen austauschen und einfach über alles reden kann. Dies sind ihrer Meinung nach auch die Stärken am PULS. "Am meisten gefallen hat mir eure Einrichtung. Saugemütlich. Der Kaffee ist ganz lecker und viele nette und interessante Menschen sind anzutreffen."

Unsere letzte Frage war, bei Elli aktuell, bei uns zukunftsorientiert, ob es an Schulen mehr Aufklärung geben sollte oder ob mehr passieren muss. Sie beantwortete diese damit, dass an ihrer Schule zu dem Thema viel passiert, es allerdings trotzdem viel Aufklärungsbedarf gibt. Dies fällt ihr vor allem auf, wenn auf dem Schulhof die Schimpfworte "Schwul" oder "Homo" fallen.

Nach dem wunderbaren Abend mit Elli im PULS hatten wir noch einmal die Chance, sie singen zu hören und haben zusätzlich schön schräg mitgesungen. 🙂 Außerdem kam Elli am 2. März ins Zakk zur Lesung und zum Konzert. Die PULS-Jugendlichen waren natürlich wieder dabei.

Wir hoffen, es war nicht das letzte Mal. Vielleicht kommst du ja auch mal vorbei – bei Elli oder bei uns ins PULS.

Ein youNEWS-Beitrag von

youpod ist das Düsseldorfer Jugendportal – also eine Internetseite extra für dich. Du findest hier aktuelle News aus allen Bereichen deiner Stadt. Es gibt coole Events im Jugend-Kalender, tolle Orte im Jugend-Stadtplan und Hilfe, Tipps und Tricks, die dich im Leben weiterbringen. Die Infos über deine Stadt sind multimedial.
Veröffentlicht am 21. März 2012
Schlagworte & Kategorien:

Mitmachen bei youpod

youpod.de lebt von Menschen wie dir. Sammel journalistische Erfahrung, teile deine Perspektive und veröffentliche deine Artikel auf youpod.de.