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Leben mal ganz anders – etwas andere Ferien in einem Bergdorf in Nepal

27.07.2016

Die Ferien sind da und als Studentin sind sie oft noch deutlich länger als zu Schulzeiten. So auch in meinem Fall und ich dachte mir, das muss ich nutzen, um mal weiter weg zu fahren. Seit zwei Wochen bin ich schon an meinem Ziel angekommen: Sikles, ein kleines Bergdorf in Nepal. Hier lerne ich die Menschen kennen und helfe als Freiwillige im Kindergarten.

Wie es zu meinem Reiseziel kam

Vor zwei Jahren lernte ich in England einen Lehrer kennen, der aus dem kleinen Dorf im Himalaya kam. Er war gerade in England, gefördert durch ein Programm des British Council und zwei Tage schauten wir uns gemeinsam Liverpool an.

Er war zu Besuch bei einer Professorin der John Moores University in Liverpool, die vor etwa 20 Jahren als Freiwillige in Sikles war. Na, das wollte ich doch auch mal machen - und bei der Planung meines diesjährigen Sommers wurden die Pläne dann konkret.

Also schrieb ich dem Lehrer über Facebook und plante einen vierwöchigen Aufenthalt, währenddessen ich im Kindergarten und der Grundschule helfen sollte. Unterkommen wollte ich bei einer Familie, weil man so eine andere Kultur besser kennenlernt und sich außerdem nie langweilt.

Meine Erwartungen vor der Reise

Dass das Leben in den Bergen anders ist, das wusste ich. Ich rechnete damit, dass Strom und Mobilfunkempfang sehr begrenzt sein würden, auf die Nutzung eines Plumpsklos, ebenso wie auf einen übermäßigen Konsum von Reis hatte ich mich ebenfalls eingestellt. Auch dass nur begrenzt Produkte verfügbar sind, war mir klar: Immerhin sind es mit dem Jeep sechs Stunden bis zur nächst größeren Stadt.

... und die Realität

Aber wie das dann so ist, war es anders als erwartet: Der Mobilfunkempfang ist ausgezeichnet, sogar das mobile Internet ist sehr stabil und in meinem Gastgeberhaus gibt es zwei Steckdosen. Die Stromversorgung ist auch viel stabiler als in der Stadt, in der es mehrmals täglich zu Ausfällen von ein paar Stunden kam. Alle hier haben Smartphones und es gibt sogar einen Röhrenfernseher. Klingt sehr fortschrittlich, ist es aber eigentlich gar nicht, denn die technischen Produkte wirken mehr wie Gegenstände, die aus der Zukunft geholt wurden.

Denn während es zwei Steckdosen gibt, verfügt jedes Haus nur über einen Wasseranschluss außerhalb des Hauses, am Nebengebäude, in dem sich das Plumpsklo und der Raum zum Waschen befinden. Gekocht wird über einem offenen Feuer, das gleichzeitig das Herz des Hauses darstellt. Gegessen wird dreimal am Tag mit den Händen. Ich bekomme immer einen Löffel, aber außer mir isst nur manchmal das dreijährige Kind mit dem Löffel. Das Essen ist scharf – es gibt immer Reis mit Linsen und einer Beilage, entweder einer Kartoffel oder, wenn man Glück hat, noch zwei Bohnen zur Kartoffel.

Einen Tisch oder Stuhl sucht man vergeblich im Haus. Gesessen wird auf einer Strohmatte, entweder mit angewinkelten Beinen oder im Schneidersitz.

Als Freiwillige im Kindergarten

Auch der Kindergarten ist anders ausgestattet als bei uns: Wieder sucht man Stühle und Tische vergeblich. Es gibt ein paar dünne Matten, die vor der Kälte des Bodens schützen, eine Tafel und ein paar alte Puppen.

Die ersten eineinhalb Stunden spielen die Kinder miteinander und den paar kaputten Puppen. Manchmal machen die Erzieherinnen auch ein Lied auf ihrem Handy an und einige Kinder tanzen dazu. Danach werden Zahlen oder Buchstaben geübt, immer abwechselt: Den ersten Tag unsere arabischen Zahlen, den zweiten Tag das nepalische Alphabet, den dritten Tag die lateinischen Buchstaben und zuletzt die nepalischen Zahlen. Danach wird auf Strohmatten gegessen, dreimal die Woche Reis und Bohnen, einmal ein anderes Getreide, das süß schmeckt und ich nicht genau einordnen kann, und einmal Yum-Yum-Nudeln.

Mein persönliches Fazit

Das Leben hier ist echt anders. Wer mal was ganz anderes in seinen Ferien machen möchte, dem kann ich einen Aufenthalt in Sikles nur empfehlen. Man lernt die Vorteile einer Metropole wie Düsseldorf und eines Lebens in einem so entwickelten und reichen Land wie Deutschland wirklich zu schätzen. Das ein oder andere beginnt man aber auch zu hinterfragen ...

von larasofiaa

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