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Wie nachhaltig ist die Düsseldorfer Rheinkirmes?

15.07.2023

Es ist wieder soweit, die größte Kirmes am Rhein steht vor der Tür. Auf einer Fläche von 165.000 Quadratmetern erwarten uns auch in diesem Jahr riesige bunt beleuchtete Fahrgeschäfte und zahlreiche Verpflegungsangebote. Doch die Vergnügungsstadt auf den Oberkassler Rheinwiesen verbraucht eine Menge Ressourcen. Da stellt sich die Frage: Wie nachhaltig ist unsere Kirmes eigentlich? 

Wir haben mit Architekt und Kirmesveranstalter Thomas König über die Thematik gesprochen. 

Die Kirmes soll eine familiengerechte, zukunftsorientierte Großveranstaltung und kein ressourcenfressendes Monster sein, erklärte er uns. Aber was heißt das konkret? Schon seit 2010 versorgen die Stadtwerke Düsseldorf die Rheinkirmes mit Ökostrom aus Wasserkraft.  Insgesamt konnte die Kirmes ihren Energieverbrauch in den vergangenen fünf bis sechs Jahren jährlich um etwa drei Prozent senken. Man sei weiterhin bemüht darum, diese positive Entwicklung aufrechtzuerhalten. Auch viele Schausteller haben sich vorgenommen, in diesem Jahr Energie zu sparen, indem sie ihre Fahrgeschäfte beispielsweise nur aktiv betreiben, wenn auch wirklich Besucher*innen mitfahren möchten. Für die bunte Beleuchtung sorgen mittlerweile immer mehr LEDs statt herkömmlicher Glühbirnen. Der Strom für die Beleuchtung des Riesenrads wird sogar direkt aus der Attraktion selbst bezogen, und zwar aus der Energie, die beim Bremsen des Rads entsteht. 

Beim Strom hört die Debatte um Nachhaltigkeit auf der Kirmes jedoch nicht auf. Ein weiteres großes Problem für unsere Umwelt stellen die Unmengen an Müll dar, die für gewöhnlich auf Großveranstaltungen wie der Kirmes entstehen. Auf Mülltrennung achten die Veranstalter laut Thomas König bereits seit Jahren. In diesem Jahr geht die Rheinkirmes allerdings noch einen großen Schritt weiter. Zum ersten Mal kommt ein geschäftsübergreifendes Mehrwegsystem aus Hartplastikgeschirr zum Einsatz, das auf dem gesamten Kirmesplatz gilt und für die Schausteller obligatorisch ist. Wer sich beispielsweise ein Slush Eis kauft, zahlt 2 € Pfand, kann gemütlich weiter über die Kirmes schlendern und den Becher an einem beliebigen anderen Getränkestand wieder gegen den Pfand eintauschen. Für die Schausteller sei das natürlich mit Mehraufwand verbunden, so Thomas König. Um das ambitionierte Vorhaben möglichst reibungslos über die Bühne zu bringen, stehe die Kirmes daher schon lange mit dem Anbieter der Mehrwegartikel im Austausch.

Wie gut das neue System letztendlich funktioniert und ob es in dieser Form für die kommenden Jahre übernommen werden kann, wird sich in den nächsten Tagen auf der Kirmes zeigen. 

von Ari

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