Angela Merkel und Peer Steinbrück lieferten sich einen Schlagabtausch ohne Sieger. Bei dem TV-Duell vor der Bundestagswahl am 22. September machten sie aber ihre Positionen klar und teilten Spitzen aus.
Das TV-Duell soll den Zuschauern ein besseres Bild der stärksten Favoriten für das Kanzleramt zeigen. Am Sonntagabend forderte Peer Steinbrück (SPD) Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) live heraus. Vier eifrige und schlagfertige Moderatoren fühlten den Politikern auf den Zahn: Peter Kloeppel, Maybrit Illner, Anne Will und Stefan Raab.
Sie setzten als eins der ersten Themen die PKW-Maut. Darauf hatte Steinbrück gewartet. Zuvor hatte sich CSU-Vorsitzender und Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer klar für eine Maut ausgesprochen. Nun sagte Merkel ausdrücklich, mit ihr als Regierungschefin werde es keine PKW-Maut geben. Steinbrück war ebenfalls davon überzeugt, dass eine Maut nicht in Frage komme.
Bei dem Thema Mindestlohn sind sich die Parteien nicht einig. Die CDU fordert eine Lohnuntergrenze, wohingegen die SPD einen flächendeckenden Mindestlohn einführen will und nicht zwischen Leiharbeiter oder Festangestelltem unterscheidet.
"30 Millionen Euro fehlen in den Steuerkassen", damit leitete Steinbrück in das nächste Thema: die Steuern. Merkel sprach sich klar gegen Steuererhöhungen aus. Außerdem wolle sie beim nächsten G20-Gipfel das Thema Steueroasen nicht ganz vernachlässigen. Steinbrück möchte hingegen die Steuern für die Reichen erhöhen. Die Energiewende ist im vollen Gang und laut Bundeskanzlerin ist Deutscland auf einem guten Weg, denn: "Deuschland kann das!". Doch Steinbrück sieht das ganze Management als ein Desaster. Trotzdem wollen beide die Erhöhung der Strompreise verhindern.
In Sachen Gesundheitspolitik spricht die Kanzlerin von einem sehr großen Erfolg. Jeder in Deutschland kann sich gesetzlich oder privat versichern. Diese Wahl und gleichzeitige Sicherheit habe nicht jeder.
Doch Steinbrück sieht darin keinen Erfolg: "In spätestens zehn Jahren fährt das ganze System vor die Wand." In Sachen Griechenland und NSA-Affäre hielt sich die Kanzlerin zurück. Über ein weiteres Hilfspaket äußerte sie sich nur begrenzt. Vielleicht wird es eins geben – oder doch nicht. Steinbrück denkt, das bisherige Paket habe nichts gebracht, da es Griechenland immer noch nicht besser geht.
Merkel kämpft nach der NSA-Affäre für eine Datenschutzverordnung für ganz Europa. Auf die Frage, ob sie wusste, dass die USA deutsche Bürger ausspionieren, antwortet die Kanzlerin: "Ich wusste nicht über alles Bescheid." Steinbrück wirft ihr die Vernachlässigung ihres Amtseids vor, da sie erst einmal abgewartet hätte. Doch dies wies die Bundeskanzlerin vehement von sich. Sie denkt lieber in Ruhe über die Sache nach, bevor sie handelt.
Wenigstens sind sich beide Parteien in einem Punkt einig: Es wird keinen Militärangriff von deutscher Seite gegen Syrien geben. Egal ob Steinbrück oder Merkel regieren wird.
Nach einem sehr aufregenden und 90-minütigen Schlagabtausch konnte keiner als Sieger des Abends hervorgehen. Beide Kandidaten machten ihre Positionen klar und konnten am Ende die Bürger aufrufen, ihre Partei zu wählen.
Ein youNEWS-Beitrag von
youpod ist das Düsseldorfer Jugendportal – also eine Internetseite extra für dich. Du findest hier aktuelle News aus allen Bereichen deiner Stadt. Es gibt coole Events im Jugend-Kalender, tolle Orte im Jugend-Stadtplan und Hilfe, Tipps und Tricks, die dich im Leben weiterbringen. Die Infos über deine Stadt sind multimedial.
Veröffentlicht am
2. September 2013
Schlagworte & Kategorien:
Mitmachen bei youpod
youpod.de lebt von Menschen wie dir. Sammel journalistische Erfahrung, teile deine Perspektive und veröffentliche deine Artikel auf youpod.de.



