Der zweite Düsseldorfer Jugendrat hat seit Februar seine Sprecherin: Jacqueline Spieß. Die Youpod-Redaktionsgruppe hat mit der 17-Jährige gesprochen, die schon im ersten Jugendrat aktiv war. Die Schülerin des Marie-Curie Gymnasiums erzählt über die Ziele und Aufgaben des Stadtgremiums. Youpod-Autor David hat das Interview verschriftlicht.


Youpod-Redaktion: Wie bist du an den Jugendrat gekommen?

Jacqueline Spieß: Das ist schon über drei Jahre her. In einer Politikstunde haben wir Infos zum Jugendrat erhalten und ich wurde von meinen Mitschülern motiviert, mich aufstellen zu lassen. Zu dem Zeitpunkt war ich schon Klassensprecherin, aber ich hätte nie gedacht, dass ich tatsächlich gewählt werde.

Die Arbeit macht mir unheimlich viel Spaß und ich habe viel dazu gelernt und jede Menge Erfahrungen sammeln können. Umso mehr freue ich mich auch jetzt im "neuen Jugendrat" aktiv zu sein. Die Kandidatur für den Jugendrat war eindeutig die richtige Entscheidung.

Was ist deine Aufgabe als Sprecherin im Jugendrat?

Meine Aufgaben sind sehr vielfältig. Ich leite die Sitzungen des Jugendrates, bin für das Erscheinen nach außen zuständig – auch gerne „Sprachrohr“ genannt – und wenn es darum geht, die Belange des Jugendrates zu vertreten. Darüber hinaus bin ich für die Organisation innerhalb des Jugendrates zuständig, also für die Koordination der einzelnen Arbeitsgruppen und die Zusammenarbeit untereinander.

Was ist der Sinn des Jugendrates?

Interessen von Jugendlichen und Kindern in Düsseldorf sollen in die Kommunalpolitik – also in den Stadtrat – einfließen. Das können Ideen, Anregungen, Probleme oder auch Verbesserungsvorschläge sein.

Wie können sich Jugendliche, die nicht im Jugendrat sitzen, direkt einbringen?

Die Jugendratssitzungen sind öffentlich und jeder kann gerne als Zuschauer an den Sitzungen teilnehmen. Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit, an den verschiedenen Arbeitsgruppen mitzuarbeiten. Darüber würden wir uns besonders freuen.

Was habt ihr im ersten Düsseldorfer Jugendrat (2007 bis 2010) erreicht?

Wir haben einige Projekte und Veranstaltungen durchgeführt. Viele davon würden wir gerne im "neuen" Jugendrat weiterführen wie zum Beispiel die Veranstaltung "So könnte müsste Schule sein" oder das Cageballtunier. Ein großes Thema war zum Beispiel Graffitiwände, welches heute noch aktuell ist. Es ist uns gelungen, einen Workshop für legales Graffiti sprayen anzubieten. Doch momentan geht es darum, dass in unserer Stadt, Wände für das legal Graffiti sprayen zur Verfügung gestellt werden sollen. Das ist jedoch noch sehr umstritten.

Ein anderes Projekt ist der geplante Skaterpark in Eller. Es liegen schon Pläne vor und wir sind guter Dinge, dass dieser Skaterpark in unserer Legislaturperiode realisiert wird.

Der Jugendrat hat sich natürlich nicht nur mit Graffiti und einen Skaterpark beschäftigt. Wir haben auch Projekte ins Leben gerufen wie beispielsweise "Fruit for you", bei dem bestimmte Schulen frisches Obst erhalten. Des Weiteren haben wir uns für kostenlose Spinde in den Schulen und die Erweiterung der Familienkarte eingesetzt.

Was sind aktuelle große Themen in Jugendrat?

Wir werden natürlich an den Themen des ersten Jugendrates anknüpfen. Dazu fällt mir gerade das Thema Proberäume ein. Wir haben dazu eine Umfrage durchgeführt. Resultat ist, dass es viele talentierte Jugendbands in Düsseldorf gibt, aber viel zu wenige Proberäume. Von den wenigen Proberäumen sind einige viel zu teuer. Wir möchten erreichen, dass es mehr Proberäume für Jugendbands gibt und diese auch zu schülerfreundlichen Preisen angeboten werden.

Was für konkrete Ziele habt ihr im nächsten halben Jahr?

Das Hauptthema ist die Öffentlichkeitsarbeit. In Düsseldorf gibt es immer noch viele Jugendliche, die nicht wissen, was der Jugendrat ist und was zu seinen Aufgaben gehört. Wir möchten mehr zur Mitarbeit motivieren. Dazu ist es ganz wichtig, dass wir stärker das Gespräch mit Schülern und den Jugendlichen darüber hinaus suchen.

Außerdem ist eine eigene Homepage in Planung, damit aktuelle Informationen direkt veröffentlicht werden können.

Wie wollt ihr die Jugendlichen konkret an den Schulen erreichen?

Es gibt eine Überlegung, dass es an jeder Schule einen eigenen Ansprechpartner im Jugendrat gibt. Wir möchten gerne öfters einzelne Schulen besuchen, um uns in den Klassen vorzustellen und über unsere Arbeit zu informieren. Dazu zählt auch, dass wir enger mit den einzelnen Schülervertretungen zusammen arbeiten. Außerdem sollen Informationen zu aktuellen Terminen und Veranstaltungen in Form einer Wandzeitung vermittelt werden.

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Veröffentlicht am 17. März 2011
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