PULS International heißt ein brandneues Projekt im PULS für schwule, lesbische, bi- und trans* Jugendliche mit Migrationshintergrund. In der Vergangenheit waren die Themen Migration und Homosexualität im Jugendzentrum immer präsent.


So gab es bereits Themenabende und die Plakatkampagne "Schwule und Lesben gibt es überall". Aufgrund steigender Zahlen an Beratungsanliegen reagiert das PULS nun auf die Nachfrage in diesem Bereich und freut sich über die Unterstützung dieses Projektes durch das Land Nordrhein-Westfalen.

Aus Angst vor negativen Reaktionen auf ihre sexuelle Identität verzichten Migrantinnen und Migranten oftmals auf ein Coming-out. "Viele Jugendliche erleben Mehrfachdiskriminierungen aufgrund ihrer sexuellen Identität sowie ihrer Herkunft", erklärt dazu Projektverantwortlicher Aykan Bacaksoy.

Treffen jeden Freitag

An Freitagen wird es daher neue Angebote geben: Ein Internationaler Offener Treff steht unter einem gemeinsam gewählten interessanten Thema und informiert über Lebenswelten von Schwulen, Lesben, Bi- und Trans*sexuellen in aller Welt. Des Weiteren begleitet eine angeleitete Coaching-Gruppe, ähnlich einer Coming-out-Gruppe, Jugendliche mit Migrationsgeschichte in alltäglichen Fragen.

Das Projekt lebt vom Mitmachen. Daher sind alle interessierten schwulen, lesbischen, bi- und trans*sexuellen Jugendlichen mit Migrationshintergrund eingeladen freitags ihre Ideen einzubringen.

Ein Bericht von Mohammed, 17

"Ich bin Moslem und bin in einer traditionellen islamischen Familie aufgewachsen, was die Sache nicht so leicht macht. Meine Familie ist mir sehr wichtig und ich habe große Angst ausgeschlossen zu werden und sie zu verlieren. Ich traute mich mit niemandem über meine Gefühle zu reden und bin im Internet auf das PULS aufmerksam geworden.


Anfangs war ich ziemlich schüchtern und dann hatte ich mit einem Betreuer ein langes Gespräch, ziemlich lang und ich fühlte mich das erste Mal ‘frei’. Frei im Sinne von: Ich kann offen sagen, was ich denke und fühle, mich nicht verstecken zu müssen.


PULS gibt mir einen Schutzraum, den ich in meinem Leben noch nie hatte. Und so komme ich immer öfter ins PULS und lerne viele andere Jugendliche und teilweise eben auch muslimische Jugendliche, mit denen ich mich austauschen kann, kennen.


Ich möchte euch muslimische Jungs und alle anderen, dazu motivieren, ins PULS zu gehen. Ja ich weiß, es ist unheimlich hart, nicht nur daran vorbeizulaufen sondern auch hineinzugehen aus Angst erkannt zu werden und von Freunden/Familie verstoßen zu werden."

Ein youNEWS-Beitrag von

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Veröffentlicht am 20. Oktober 2014
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