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Programmcheck: AfD

08.05.2017

AfD: Nationalistisch und Rechtspopulistisch

INNERE SICHERHEIT

Der Polizeiapparat soll aufgestockt und zudem eine Wachpolizei aufgestellt werden. Kriminelle sollen härter bestraft werden und das Erwachsenenstrafrecht bereits bei Tätern ab 18 Jahren angewendet werden. Die AfD fordert eine härtere Bestrafung von Kriminellen durch eine stärkere Beschränkung von Bewährungsstrafen und die konsequente Ausschöpfung des Strafrahmens, insbesondere bei Wiederholungstätern.

BILDUNG

"Stärkung der Lehrkraft als erzieherische Autorität“ 

Das mehrgliedrige Schulsystem bleibt erhalten und wird ausgebaut. G9 soll als Pflicht an den Schulen wiedereingeführt, aber G8 als freiwillige Option beibehalten werden. Der Leistungsgedanke ist Ziel der Bildungspolitik. Dazu soll die Lehrkraft eine Autoritätsrolle einnehmen und der Unterricht als Plenumsunterricht gestaltet werden. Zudem soll geschlechtergetrennter Unterricht als Modellprojekt versuchsweise eingeführt werden.

Gruppen- und Projektarbeiten, bei denen euch Lehrer viel Gestaltungsraum lassen, sieht die AfD nicht als sinnvolle Unterrichtsgestaltung an. Die Lehrkräfte sollen wieder als Autoritätspersonen wahrgenommen werden, wie es vor 60 Jahren der Fall war an Schulen. Bestrafung und Rohrstock gehörten zum damaligen Schulalltag.


"Die AfD fordert die Abschaffung der Stellen für Gleichstellungsbeauftragte, da dadurch Männer und Jungen benachteiligt werden."

Die AfD behauptet, dass Jungen und Männer in der Gesellschaft es schwieriger in der Schule und im Start in die Arbeitswelt haben. Faktisch ist es jedoch nachgewiesen, dass Männer bei Ausübung desselben Berufes wie von Frauen, mehr Geld verdienen und häufiger in Führungspositionen vertreten sind.

INKLUSION

"These 1.05: Die AfD wird das rot-grüne Inklusionskonzept als ideologischen Irrweg stoppen! Das Förderschulsystem (…) geht in seiner Qualität weit über die Forderungen der UN Konvention hinaus und muss deshalb unbedingt erhalten bleiben.“

Beim Thema Inklusion ist die AfD davon überzeugt, dass Kinder sowohl mit als auch ohne besonderen Förderbedarf durch Inklusion geschadet werden. Daher sollen Kinder mit Behinderungen weiterhin an Förderschulen unterrichtet werden und nicht an Regelschulen.

Die UN-Behindertenrechtskonvention gewährleistet ein einbeziehendes (inklusives) Bildungssystem für Menschen mit Behinderungen. Behinderte Kinder dürfen also nicht aufgrund ihrer Behinderung vom Besuch einer Grundschule oder einer weiterführenden Schule ausgeschlossen werden. Sie haben das Recht gleichberechtigt mit anderen – nichtbehinderten – Kindern einen Zugang zu einem inklusiven, hochwertigen und unentgeltlichen Unterricht zu erlangen. An Förderschulen werden nur Kinder mit Behinderungen unterrichtet und sie kosten zudem Geld. Der Kontakt zu anderen – nichtbehinderten- Kinder ist nur schwer möglich und daher kann das Förderschulsystem nicht, wie von der AfD behauptet, über die Forderungen der UN Konvention hinausgehen.

Förderschulen bieten Menschen mit Behinderungen spezielle Förderung und sind daher eine wichtige Institution im deutschen Bildungssystem. Die Forderung, Menschen mit Behinderung den Zugang zu regulären Gymnasien, Realschulen oder anderen Schulformen zu verbieten, stellt sich jedoch gegen internationales Recht und demokratische Grundwerte. 

UMWELT

"Die Klimaschutzpolitik beruht auf untauglichen Computer-Modellen des IPCC ("Weltklimarat“). Kohlendioxid (CO2) ist kein Schadstoff, sondern ein unverzichtbarer Bestandteil allen Lebens."

Die AfD zweifelt an einen schädlichen, vom Menschen verursachten Klimawandel. Wissenschaftler haben diesen jedoch nachgewiesen und die internationale Staatengemeinschaft hat sich spätestens seit der Pariser Weltklimakonferenz 2015 dazu bekannt. Die Umweltpolitik der AfD richtet sich gegen erneuerbare Energien. Stattdessen sollen die Braunkohleförderung und Atomenergie wieder gestärkt werden. Diese Forderungen sind sehr rückschrittlich und nicht umweltschützend.


Das Parteiprogramm der AfD ist mit Vorsicht zu lesen. Einige Forderungen der Parteien mögen auf dem ersten Blick vielleicht gut und richtig klingen. Ihr müsst aber euch immer überlegen, was für Konsequenzen ihre Politik hat und ob ihre Aussagen der Realität entsprechen.

von Marion

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