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Bilder für die Ewigkeit

07.05.2018

Ein Ring in der Nase, ein Piercing auf der Zunge,Tattoos auf dem Arm: Früher noch mit vielen Vorurteilen behaftet, sind Tattoos und Piercings heute total "normal" und absolut im Trend. 

Das liegt nicht zuletzt an prominenten Vorbildern wie Rihanna, Mesut Özil oder Justin Bieber, der sich bereits mehr als fünfzig Mal unter die Tätowiernadel gelegt hat. Seitdem viele bekannte Stars offen zu ihren Tattoos und Piercings stehen, sind sie angesagter und begehrter denn je.

Kein Wunder also, dass sich auch immer mehr Jugendliche tätowieren (25%) und piercen (10%) lassen. Schätzungen zufolge trägt schon fast jedes zweite Mädchen unter 18 Jahren Piercings oder Tätowierungen. 

Geschichte des Körperschmucks

Die Geschichte von Tätowierungen und Piercing ist so alt wie die Menschheit selbst. Erste Belege für Tätowierungen finden sich in Afrika, Polynesien und Asien aus der Zeit von ca. 500 v. Chr. Sogar die über 5000 Jahre alte Gletschermumie „Ötzi“ trug mehrere tätowierte Symbole! 

Auch das Piercing hat eine sehr lange Tradition, einige Völkerstämme haben schon vor 7.000 Jahren ihre Lippen, Ohren und andere Körperregionen mit Körperschmuck versehen.

Aber wieso lässt man sich eigentlich tätowieren oder piercen?

Natürlich hat jeder eine andere Motivation sich tätowieren oder piercen zu lassen. Für die einen ist es nur Körperschmuck ohne besondere Bedeutung. Andere verbinden damit einen Aspekt ihrer Persönlichkeit, eine bestimmte Erinnerung oder ein Erlebnis in ihrem Leben. 

Tattoos oder Piercings sind Ausdruck eines Lebensgefühls. Neben der klassischen Provokation geht es den Trägern auch um die individuelle Formbarkeit und Gestaltung des eigenen Körpers. 

Gibt es Risiken und gesundheitliche Vorschriften auf die man achten muss?

Auch wenn Tattoos und Piercings gerade voll im Trend liegen, sollte man einiges beachten, bevor man vorschnell zum nächsten Tattoo- oder Piercing-Studio rennt.

Jeder Körper reagiert anders auf  Piercings und Tattoos. Was bei der einen Person zu Schmerzen und Komplikationen führt, kann bei der anderen Person schmerzlos verheilen. 

Tätowierungen und Piercings sind medizinische Eingriffe am Körper und dabei entstehen auch offenen Wunden. Jedes Piercing oder Tattoo birgt das Risiko einer bakteriellen oder viralen Wundinfektion. 

Bis zu 30% der Piercings und Tattoos führen zu Komplikationen. Betroffene haben vor allem mit schmerzhaften Entzündungen, allergischen Reaktionen oder anhaltenden Infektionen und Ausrissen zu kämpfen.  Auch Probleme bei der Wundheilung sind keine Seltenheit. Vor allem dann wenn die Pflegehinweise der Tätowierer und Piercer nicht eingehalten werden.(Quelle). 

Gesundheitliche Risiken bestehen insbesondere dann, wenn nicht strengste sterile Bedingungen herrschen. 

Bei verunreinigten (nicht-sterilen) Arbeitswerkzeugen können Viren und Bakterien in die offenen Hautstellen gelangen und sogar Infektionen wie Tuberkulose, Syphilis, AIDS, Hepatitis B und C oder Tetanus verursachen. Auch wenn das eher selten passiert, ist man mit der richtigen Vorsorge immer gut beraten! Mehr dazu in unserem nächsten Punkt: Auswahl der Studios.

Auswahl des Studios 

Sowohl Piercer als auch Tätowierer sind keine vorgeschriebenen Ausbildungsberufe. Es ist also oft nicht klar wie viel Erfahrung die Person hat, von der man sich "stechen lässt". 

Das Studio und die Instrumente, mit denen du dich stechen lässt, müssen in jedem Fall absolut steril sein. Ansonsten kann es zu bakteriellen Infektionen und im schlimmsten Fall sogar zur Übertragung von Krankheiten kommen. Deshalb ist es sehr wichtig sich über die Hygienestandards im Studio zu informieren. 

Wie du das am besten erkennst? Auf jeden Fall sollte es im Studio sauber und hygienisch (wie in einer Arztpraxis) aussehen. Lass dichunbedingt ausführlich beraten. Mitarbeiter in Piercing- und Tattoo-Studios verfügen über medizinisches Grundwissen und sind dazu verpflichtet, ihre Kunden ausführlich über mögliche Risiken aufzuklären.

Du solltest ein Studio wählen, wo du das Gefühl hast in guten Händen zu sein. Lass dir Zeit und such dir lieber ein anderes Studio, wenn du ein schlechtes Gefühl hast.

Ab wann darf ich?

Piercen und Tätowieren gelten aus rechtlicher Sicht als Körperverletzung und operative Eingriffe.  Deshalb benötigen Jugendliche unter 18 eine schriftliche Einverständniserklärung der Eltern.

Das bedeutet, dass du für ein Tattoo oder Piercing in Deutschland 18 Jahre alt sein musst.

Mit Zustimmung der Eltern ist es ab dem 16. Geburtstag erlaubt. Viele Studios bestehen auf eine schriftliche Bestätigung der Erziehungsberechtigten und einen gültigen Lichtbildausweis (Pass oder Personalausweis).

Viele Studios haben in ihrer Hausordnung festgelegt, dass sie z.B. grundsätzlich erst ab 16 Jahren piercen oder bei allen Minderjährigen (also alle unter 18) eine schriftliche Einverständniserklärung der Eltern verlangen.

Erst denken, dann stechen

Egal ob Tattoo oder Piercing: Es ist es sehr wichtig, dass du dich vorher informierst und dir Zeit lässt bei deiner Entscheidung. 

Tattoos kann man nicht mehr rückgängig machen, sie sind für die Ewigkeit. Es sei denn man lässt sich das Tattoo weglasern. Das Problem: Wer ein Tattoo weglasern lassen möchte, muss sich auf Schmerzen, hohe Kosten und Zeitaufwand einstellen. 

Für die Entfernung eines kleinen Tattoos kommen schon schnell um die 1000 Euro zusammen, die keine Krankenversicherung übernimmt. 

Piercings sind zwar leichter entfernbar, mit Narben muss man aber trotzdem immer rechnen. Zurück bleibt ein Loch – und besonders im Gesicht sieht das nicht besonders schön aus.

Du solltest dir vorher gut überlegen, warum du ein Tattoo oder Piercing haben möchtest. Vor allem bei Tattoos an Gesicht, Hals und Hand, denn solche Tattoos können zu Problemen in der Schule oder bei der Berufswahl führen. 

Doch solange du dich vorher gründlich informiert und dir Zeit für deine Entscheidung genommen hast, steht deinem Tattoo/Piercing nichts im Wege… 

Der Beitrag ist Teil des Themen-Spezials "Körperkult & Schönheitsideale" und ist in Kooperation zwischen jup!Berlin und youpod – dem Jugendportal für Düsseldorf – entstanden. Im Rahmen dieses Themenschwerpunkts gibt es für euch informative Videos, Interviews und Informationsdossiers.

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Mehr Infos zum Jugendinformationszentrum gibt's auf der youMAP.


Die Jugendberatung, SKFM Düsseldorf e. V.

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von Sofie

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