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Jung, männlich, essgestört

05.06.2018

In der Gesellschaft kaum wahrgenommen, sind auch immer mehr Jungen und junge Männer von einer Essstörung betroffen – und dabei ist es egal, ob es sich um Magersucht, Bulimie oder Binge-Eating-störung handelt. Doch selten wird das Problem thematisiert.

Ein typisches Mädchenthema?

Betroffene Jungen und junge Männer fällt es schwer, sich ihre Essstörung einzugestehen. Schließlich waren Essstörung in der Vergangenheit Mädchensache. Inzwischen ist es anerkannt, dass auch das männliche Geschlecht betroffen ist. Aufgrund der später einsetzenden Pubertät wird das Problem meist erst auch im späteren Alter ein Thema.  

Besonders sportlich oder zwanghafter Adonis-Komplex?

Anders als beim weiblichen Geschlecht, wo sich die Störung vorrangig um Gewichtsabnahme dreht, sind es bei jungen Männern Fitness-Faktoren, die zur Essstörung führen. Der Trend von dem als schwächlich empfunden Männerkörper und das Streben nach dem gesellschaftlichen Idealbild eines Mannes wird Adonis-Komplex genannt. Es scheinen häufig Sportler betroffen zu sein. Neben der Vorstellung, dem sportlichen Männertraum entsprechen zu müssen, sind es auch die Sportarten mit bevorteilt niedrigen Gewichtsklassen, die eine Störung bei den Betroffenen fördern, Skispringen oder Kampfsport zum Beispiel. Bei jungen Männern wird diese auch häufig von anderen Erkrankungen begleitet. Borderline-Symptome können ebenso auftreten wie Alkoholmissbrauch.

Was tun? 

Zu erkennen, dass man als Junge oder Mann selber betroffen ist, ist häufig ein schwieriger Prozess. Aufgrund des fehlenden gesellschaftlichen Bewusstseins für ein "reines Frauen-Phänomen" fehlt hier die Einsicht. Dabei ist die Krankheit mittlerweile vollkommen geschlechtsneutral. Wird das Problem als ein solches anerkannt und die Bereitschaft zur Aufarbeitung existiert, ist die Grundlage für eine Therapie gut. Es gibt reine Therapiegruppen für Männer, die Behandlung erfolgt wie bei Frauen auch.  

Der Beitrag ist Teil des Themen-Spezials "Körperkult & Schönheitsideale" und ist in Kooperation zwischen jup!Berlin und youpod – dem Jugendportal für Düsseldorf – entstanden. Im Rahmen dieses Themenschwerpunkts gibt es für euch informative Videos, Interviews und Informationsdossiers.

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Sucht- und Psychatriekoordination Düsseldorf

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von youpod

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